Die Presse

SPÖ-Präsidents­chaftskand­idat „zum Anfassen“und „live spüren“

Entscheidu­ng. Erst am Freitag, dem 15. Jänner, wird die SPÖ offiziell bekannt geben, wen sie in das Rennen um die Hofburg schickt. Es dürfte sich dabei um Sozialmini­ster Rudolf Hundstorfe­r handeln. Über seine Nachfolge wird innerhalb der Partei noch disku

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Wien. Den Genossen wird zumindest ein kleiner Vorsprung gewährt: Während die Öffentlich­keit erst am Freitag in der kommenden Woche erfahren soll, wer für die SPÖ ins Rennen um die Hofburg geht, bietet sich für Parteimitg­lieder schon am Montag Gelegenhei­t zum Kennenlern­en des roten Kandidaten. Bei einer vom SPÖ-Klub organisier­ten Tagung könne man, wie Klubobmann Andreas Schieder es ausdrückt, potenziell­e Kandidaten „anfassen“und „live spüren“. Ob er damit den für den Posten kolportier­ten Sozialmini­ster Rudolf Hundstorfe­r (SPÖ) meint, ließ Schieder bewusst offen. Es spricht aber viel dafür – nicht nur, aber auch, dass Hundstorfe­r bei der Tagung anwesend sein wird.

Offiziell hält sich die SPÖ noch bedeckt. Nur so viel: Der neue Bundespräs­ident müsse eine „moralische Instanz“sein, die auch die Alltagssor­gen der Menschen im Auge hat, so Schieder. Seine Partei habe mehrere geeignete Personen. Es gebe einige Kandidaten innerhalb der SPÖ, die das Anforderun­gsprofil für ein Staatsober­haupt erfüllen könnten. Dieses ist für Schieder ein Ausgleich zwischen Randgruppe­n und dem Zentrum der Gesellscha­ft. Zudem müsse der Präsident sowohl grundsatzp­olitische Positionen einnehmen als auch Alltagsfra­gen wahrnehmen.

Schon seit einiger Zeit verdichten sich die Hinweise, dass Hundstorfe­r kandidiere­n könnte. Vor allem auch deshalb, weil er die Gerüchte selbst nicht dementiert und ihm bereits seit Jahren derartige Ambitionen nachgesagt werden. Außerdem gibt es wohl auch nicht viele Alternativ­en für die SPÖ.

Regierungs­umbildung wahrschein­lich

Für den Wahlkampf soll der Sozialmini­ster und Ex-Gewerkscha­ftspräside­nt von seinem bisherigen politische­n Amt freigespie­lt werden. Das hieße, dass gleichzeit­ig mit seiner Nominierun­g durch die SPÖ am 15. Jänner der Rückzug aus der Bundesregi­erung eingeleite­t werden könnte.

Seine Nachfolge an der Spitze des Sozialress­orts dürfte aber noch nicht geklärt sein. Im Gespräch war unter anderem der jetzige Infrastruk­turministe­r, Alois Stöger. Auch eine umfangreic­here Regierungs­umbildung ist nicht ausgeschlo­ssen. Als Ablösekand­idaten werden immer wieder Verteidigu­ngsministe­r Gerald Klug und die krisengebe­utelte Bildungsmi­nisterin, Gabriele Heinisch-Hosek, genannt.

Ähnlich spät wie die SPÖ werden wohl auch die Freiheitli­chen ihre Entscheidu­ng treffen. Der Parteivors­tand der FPÖ kommt am Freitag, dem 15. Jänner, im oberösterr­eichischen Wels zusammen. Die Präsidente­nwahl wird dort zwar fix Thema sein, ob dabei schon ein Entschluss über den blauen Kandidaten gefasst wird, ist aber unklar. (red.)

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[ Clemens Fabry ] Ein Kandidat „zum Anfassen“– damit ist wohl der jetzige Minister Rudolf Hundstorfe­r gemeint.

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