Tötete IS-Kämpfer seine Mutter?
Syrien. Frau wollte angeblich ihren Sohn in IS-Metropole Raqqa zur Umkehr bewegen.
Raqqa. Weil sie versucht hat, ihn zum Verlassen der Jihadistenmiliz Islamischer Staat (IS) zu überreden, hat ein IS-Kämpfer in Syrien laut Aktivisten seine Mutter getötet, und zwar öffentlich vor Publikum.
Die 40-jährige Postangestellte sei aus ihrer Heimatstadt Al-Tabka in Ostsyrien in die IS-Hochburg Raqqa gereist, um ihren 20-jährigen Sohn heimzuholen, berichtete die Syrische Beobachtungsstelle für Menschenrechte in London am Freitag. Die Mutter namens Lina habe Angst gehabt, dass ihr Sohn Ali Sakr bei Luftangriffen auf die Stadt getötet werde. Der Bursch habe aber seine Vorgesetzten informiert, die die Frau festnahmen und ihr Abfall vom Islam vorwarfen.
Kopfschuss vor Postamt
Am Mittwoch habe ihr Sohn sie dann auf dem Platz vor der Post in Raqqa vor Hunderten Zuschauern mit einem Kopfschuss getötet. Laut Beobachtungsstelle kämpfte der 20-Jährige zunächst für die moderate Freie Syrische Armee (FSA), bevor er zur radikalen al-NusraFront und dann zum IS wechselte, die in ihrem Herrschaftsgebiet im Irak und Syrien eine extrem harte Auslegung des Islam vertreten.
Die oppositionsnahe Beobachtungsstelle bezieht ihre Informationen von Aktivisten in Syrien; ihre Angaben sind meist nur schwer zu überprüfen. (ag.)