Lukrative Lösung für Salzburgs Problemfall
Fußball II. Martin Hinteregger, 23, wechselt vorerst leihweise von Salzburg zu Mönchengladbach. Die Kaufoption im Sommer soll sich auf zwölf Millionen Euro belaufen, womit der Verteidiger der teuerste ÖFB-Transfer werden könnte.
Salzburg. Die ÖFB-Legionäre in der deutschen Bundesliga haben am Freitag erneut Verstärkung erhalten. Martin Hinteregger verlässt Meister Salzburg und wechselt vorerst auf Leihbasis bis Saisonende zu Borussia Mönchengladbach. Dafür zahlt der Tabellenvierte der deutschen Bundesliga rund 1,5 Millionen Euro, zudem verfügt er über eine Kaufoption. Diese soll laut deutschen Medienberichten bei zwölf Millionen Euro liegen – im Fall der fixen Verpflichtung würde Hinteregger Aleksandar Dragovic´ als teuersten ÖFB-Transfer (für neun Millionen Euro vom FC Basel zu Dynamo Kiew) ablösen.
Hintereggers Vertrag in Salzburg läuft zwar noch bis 2019, das Verhältnis zwischen Spieler und Klub ist jedoch zerrüttet. Hatte der 23-Jährige in der Vergangenheit noch betont, seine Karriere bei Red Bull zu sehen, kippte die Stimmung im Herbst. Die angeblich vom Vorstand zugesicherte „ChampionsLeague-reife Mannschaft“war nicht in Sicht, das Zusammenspiel mit Neokollegen Paulo Miranda funktionierte nicht, und am Ende kam auch noch Verletzungspech hinzu. Der verlässliche Abwehrchef avancierte zum steten Unruheherd, zweimal strich der inzwischen entlassene Trainer Peter Zeidler Hin- teregger wegen Undiszipliniertheiten sogar aus dem Kader.
Der neue Coach, O´scar Garc´ıa, sprach sich zwar bei seinem Antritt für einen Verbleib Hintereggers aus, die erste Trainingseinheit des Spaniers am kommenden Montag aber findet nun ohne den ÖFBTeamspieler statt. Dieser flog noch am Freitag ins Gladbacher Trainingslager in Belek. Im Kampf um einen Platz in der Innenverteidigung der „Fohlen“trifft er auf Landsmann Martin Stranzl. Der 35-jährige Routinier strebt nach einem Augenhöhlenbruch in der Rückrunde nach dem Comeback.
Zuvor hatte sich Schalke 04 am Donnerstagabend die Dienste von Alessandro Schöpf gesichert. Der U21-Nationalspieler wechselt für kolportierte sechs Millionen Euro von dem Zweitligisten 1. FC Nürnberg nach Gelsenkirchen, wo er einen Vertrag bis 2019 erhielt. Der 21-jährige Tiroler ist damit der fünftteuerste ÖFB-Transfer. Bereits am Freitag reiste Schöpf zum Trainingslager nach Orlando nach, wo er auch den Medizincheck absolvieren wird. „Wir freuen uns, dass der Transfer geklappt hat. Alessandro ist ein vielseitiger Mittelfeldspieler mit großem Potenzial. Er passt damit perfekt zu unserer Philosophie“, schwärmte Schalke-Manager Horst Heldt.
Schöpf war bereits im Alter von 15 Jahren in den Nachwuchs von Bayern München gewechselt. Insgesamt 63 Partien absolvierte er für die zweite Mannschaft des Rekordmeisters, der Sprung zu den Profis aber gelang ihm nicht. Im Sommer 2014 wurde der Mittelfeldspieler schließlich für 400.000 Euro an Nürnberg abgegeben. Dort etablierte er sich rasch als Stammkraft und machte mit guten Leistungen auf sich aufmerksam. (swi)