Lindsey Vonn und die Vorteile des Alters

Die Damen „sprinten“in Zauchensee, Marcel Hirscher kämpft um Adelboden-Serie.

Zauchensee. „Hauptsache in Österreich“, meinte Lindsey Vonn, „hier ist der Skisport ganz groß.“St. Anton hätte ihr zwar schon sehr gepasst („Wahnsinnsstrecke“), die US-Amerikanerin ist aber auch beim Salzburger Ersatzprogramm – einer Sprintabfahrt in zwei Durchgängen auf verkürzter Strecke und einem Super-G – die große Favoritin. Nach der kurzfristigen Übernahme der Arlberg-Rennen war in Zauchensee ob des knappen Schnees dieses Format notwendig geworden.

Obwohl erst am Mittwoch vom Heimurlaub in Vail angekommen, stellte Vonn mit Bestzeit im zweiten Training klar, dass auch in der ersten SprintAbfahrt seit 14 Jahren der Sieg über sie führt. Dabei hat sie bewusst Startnummer 30 gewählt, um die Verhältnisse zu testen, sollte sie heute nach Lauf eins (9.30 Uhr) in der Entscheidung (11.30, je live in ORF eins) in Führung liegen. Immerhin ist die 31-Jährige die Einzige im Feld, die schon eine Sprintabfahrt ( A˚re 2002) bestritten hat. „Es hat auch Vorteile, alt zu sein.“Gelingt Vonn der 36. Abfahrtssieg, würde sie mit Annemarie Moser-Pröll gleichziehen. Österreichs Jahrhundertsportlerin wird den Versuch jedenfalls vom Ziel aus verfolgen.

Mit den ÖSV-Damen hat es Zauchensee meist gut gemeint. Die letzte Abfahrt gewann 2014 Elisabeth Görgl vor Anna Fenninger. Für die bald 35-jährige Görgl lief die Saison bisher „nicht so, wie ich mir das vorgestellt habe“, in Zauchensee ist sie nach den Rängen 18 und 24 im Training Außenseiterin. Die heimischen Hoffnungen ruhen auf Nicole Schmidhofer und der Nummer drei der Abfahrtswertung, Cornelia Hütter.

Hirschers Erfolgsserie

Im Schweizerischen Adelboden hat Marcel Hirscher seit 2012 bei jeder Auflage zumindest ein Rennen gewonnen. Diese Tradition will der Salzburger fortsetzen. Heute und Sonntag stehen Riesentorlauf und Slalom (je 10.30/13.30, live in ORF eins) auf dem Programm. (joe)