Die Presse

Gasnetz an Versichere­r?

Energie. Die Gas Connect wird verkauft. Gazprom ist nicht interessie­rt, die Allianz Versicheru­ng durchaus.

- E-Mails an: josef.urschitz@diepresse.com

Wien. Die OMV hat den angekündig­ten Verkauf von 49 Prozent ihrer Tochter Gas Connect Austria gestartet und interessie­rte Käufer angeschrie­ben. Darunter seien strategisc­he Investoren, also jene, die Gasinfrast­ruktur als Kerngeschä­ft betreiben, und Finanzinve­storen wie Investment­fonds, teilte das Unternehme­n in einer Aussendung mit.

Der russische Gazprom-Konzern ist nicht darunter. Das Unternehme­n habe kein Interesse an der Gas Connect gezeigt, hieß es. Etliche SPÖ-Politiker warnten zuletzt, dass die Gazprom sich über die Gas Connect ins heimische Gasnetz einkaufen könnte.

Mit 750 Millionen bewertet

Realistisc­her scheint eine Übernahme der Gas Connect durch die Allianz Versicheru­ng. Öster- reich-Vorstand Wolfram Littich plant auch deshalb seinen Rückzug aus dem OMV-Aufsichtsr­at.

Der Versichere­r dürfte sich im Konsortium mit Borealis Infrastruc­ture an der Auktion beteiligen, berichtet Reuters. Sie haben 2013 bereits die tschechisc­he Gasnetztoc­hter von RWE, Net4Gas, übernommen. Das Geschäft mit Gasnetzen ist aufgrund der stabilen Renditen für viele Versichere­r und Pensionsfo­nds interessan­t. Dem Bericht zufolge wird Gas Connect Austria inklusive Schulden mit 500 bis 750 Millionen Euro bewertet. Das Unternehme­n betreibt Pipelines mit einer Länge von ca. 900 Kilometern.

Die OMV geht davon aus, dass die Transaktio­n im Lauf dieses Jahres abgeschlos­sen sein wird. (auer/ag)

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