Da hätte man nur die Lehrer fragen müssen
„Jeder zehnte Schüler ist Risikofall“, von Julia Neuhauser, 11. 2. Hochinteressant, was in dieser Studie herausgearbeitet wurde! Nur ein Problem habe ich damit: Da wird mit Millionenaufwand berechnet, dass elf Prozent sehr schwach sind. Da hätte man bloß die Lehrer fragen müssen, seit Jahrzehnten kennt jeder die Daumenregel, dass mit fünf bis zehn Prozent schwachen und sehr schwachen Schülern zu rechnen ist. Dagegen ist kaum etwas zu machen.
Bei der Interpretation hapert es allerdings teilweise noch gewaltig: Die Klassenwiederholung wird als größter Risikofaktor eingestuft. Die Erkenntnis, dass es umgekehrt läuft, wird wohl weiteres Geld verschlingen. Könnte es sein, dass die Interpreten selbst zur Risikogruppe zählen? Insgesamt darf ich jedoch feststellen, dass sich die veröffentlichte Wahrheit allmählich der realen nähert. Bitte, weiter daran arbeiten!
Zu meiner Person: ausgebildeter Pflichtschullehrer, Musiklehrer und Musiker. Fünf Jahre in der Sondererziehungsschule, danach 35 Jahre als Volksschullehrer, davon 29 als Schulleiter. Daneben 15 Jahre Musikschule und vier Jahre Musikhauptschule. kender Priester. Als Pfarrer der Dompfarre St. Stephan und Dechant für die Innere Stadt hat man einfach andere Verpflichtungen als ein Landpfarrer. Und wenn ein Pfarrer ein guter Hirte sein will, wird er sich auch um die „Schafe“kümmern und jenen nachgehen, die sich entfernt haben.
Und da gibt es halt einmal im Ersten Bezirk viele Geschäftsleute, Künstler, Politiker etc. Diese Menschen anzusprechen, ihnen zuzuhören, einfach als Kirche präsent zu sein, das versteht unser Dompfarrer eben ausgezeichnet!
Der Leserbriefschreiber aus Steyr dürfte nur mäßige seelsorgliche Erfahrung haben, da er einseitig und teilweise sehr lieblos Aspekte beanstandet, die mit dem priesterlichen Dienst nichts zu tun haben.
Als langjähriger Weggefährte von Dompfarrer Faber möchte ich Danke sagen für sein einfühlsames Wirken auf diesem sehr exponierten, verantwortungsvollen Posten!