Die Presse

Mit einfachen Pässen zum Erfolg

Bundesliga. Nach dem Cup-Ausscheide­n strebt Rapid im 316. Wiener Derby gegen die Austria nach Wiedergutm­achung. Trainer Zoran Bariˇsi´c ist von der mentalen Stärke seiner Mannschaft überzeugt und vor violetten Gefahren gewarnt.

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Wien. Draußen schien die Sonne, doch ihre frühlingsh­aften Strahlen konnten die Stimmung von Zoran Barisiˇc´ nicht aufhellen. Das bittere Ausscheide­n im Cup war dem Rapid-Trainer noch deutlich ins Gesicht geschriebe­n, für ihn und seine Mannschaft gilt es nun im 316. Wiener Derby gegen die Austria am Sonntag (16.30 Uhr, live, ORF eins, Sky) Wiedergutm­achung zu leisten. „Das war ein Rückschlag, der wehgetan hat“, sagte Barisiˇc´ über die Last-Minute-Niederlage gegen die Admira. „Aber wir haben schon bewiesen, dass wir mit solchen Rückschläg­en umgehen können.“

Im mentalen Nachteil sieht Barisiˇc´ seine Mannschaft gegenüber dem aufgestieg­enen Erzrivalen dennoch nicht. „Ein Derby ist immer ein wichtiges Spiel. Und es beginnt für beide bei 0:0“, sagte der 45-Jährige und titulierte das Aufeinande­rtreffen als „Spiel für die Fans“. „Wir werden das Maximum rausholen, damit sie glücklich werden.“Der Schlüssel zum Erfolg liegt im Zusammensp­iel der Mannschaft. „Wir dürfen nicht immer die komplizier­teste Lösung suchen, sondern müssen einfache Pässe und vor allem mehr miteinande­r spielen“, forderte Barisiˇc.´

Einen Punkt liegt Rapid in der Tabelle aktuell hinter der Austria, eine „besondere Konstellat­ion“wie Sportdirek­tor Andreas Müller findet. „Das birgt natürlich Brisanz, und ein Derby hat sowieso eigene Gesetze“, meinte der Deutsche und forderte von den Spielern „ein heißes Herz und einen kühlen Kopf“. Das letzte Gastspiel in der Generali Arena ist in bester grün-weißer Erinnerung geblieben, im August siegte Rapid mit 5:2. „Damals waren wir in einem Flow. Dieses Niveau gilt es sich jetzt wieder zu erarbeiten“, meinte Barisiˇc.´

Von der Austria erwartet Barisiˇc´ wie schon in den vorangegan­genen beiden Saisonduel­len vor allem zu Beginn aggressive­s Angriffspr­essing. „Dafür müssen wir Antworten und Lösungen parat haben.“Auch vor der violetten Standardst­ärke ist man gewarnt, Frei- stoßsituat­ionen gelte es dringend zu vermeiden bzw. „besser zu verteidige­n als gegen die Admira“, erklärte der Rapid-Trainer. „Über den Kampf müssen wir das Glück auf unsere Seite bringen.“

Dass das Städteduel­l diesmal am Valentinst­ag stattfinde­t, war Barisiˇc´ hingegen herzlich egal. Auf Fragen zu etwaigen Blumengesc­henken an die Austria wollte er nicht eingehen, Verteidige­r Mario Sonnleitne­r ließ sich zumindest zu einer blumigen Aussage hinreißen: „Die Veilchen werden wir schon niederdrüc­ken.“Ein Derby-Sieg wäre freilich auch ein passendes Geschenk für Alfred Körner, die Rapid-Legende feiert am Sonntag ihren 90. Geburtstag.

Eine böse Überraschu­ng setzte es für Sportdirek­tor Müller nach der Pressekonf­erenz. Am Auto von Medienchef Peter Klinglmüll­er war eine Scheibe eingeschla­gen und Müllers Tasche samt Wertgegens­tänden gestohlen worden. (swi)

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[ HANS PUNZ /APA/ picturedes­k.com] Im Derby niemals zimperlich: Hofmann bringt Kayode zu Fall.

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