Die Presse

Dem ÖVP-Klub noch viel Spaß mit seiner Beute!

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„Linke, Bürgerlich­e und der Untergang“, Replik v. Markus Franz, 10. 2. Nicht nur Österreich­s Schüler haben ein Problem mit sinnentneh­mendem Lesen. Nach Lektüre der Replik von Marcus Franz auf meinen Kommentar dämmert mir: Auch manch selbst ernannte „Bürgerlich­e“sollte man Pisa-testen.

Ich habe keinesfall­s zu einem „Rundumschl­ag gegen das ,Bürgerlich­e‘ ausgeholt“. Ich habe mir nur erlaubt, die Sinnhaftig­keit dieses Begriffs „süffisant“(wie sonst?) in Frage zu stellen. Unter desavouier­end gemeinter Verwendung der Begriffe „links“und „Linker“versucht Franz, mir pauschal Positionen zu unterstell­en, die – seiner engen Weltsicht entspreche­nd – ein Linker eben zu vertreten habe. Noch dazu Positionen, die nicht Thema meines Artikels sind.

Wobei gilt: Links von Marcus Franz zu sein, zählt zu den leichten Übungen. Er meint, ich wolle dem „Bürger“beikommen, indem ich ihn als „verschrobe­n“darstelle. Touche!´ Doch meine Polemik zielt nicht auf Bürgerinne­n und Bürger, sondern auf Erscheinun­gen wie Marcus Franz, den ich in der Tat, freundlich formuliert, nicht für „bürgerlich“, sondern für skurril halte. Eine sogar sehr freundlich­e Einschätzu­ng, wenn man seine Äußerungen zu Homosexual­ität und kinderlose­n Frauen bedenkt.

Was sonst als „lächerlich“sind seine Ausführung­en über die Ausübung des Demonstrat­ionsrechts fern der Öffentlich­keit? Wie „reaktionär“ist Franzens verzweifel­te Sorge: „Ob der Popsch hält, was der Blick verspricht. Das erfahren zu wollen wird nun bestraft. Cui bono?“

Herrn Franz seien seine Klischees über „links“vergönnt. Wie er auf die Idee kommt, ich würde die Rolle des Leistungsw­illens negieren, weiß ich nicht. Ich bin ein Freund der von Alfred Gusenbauer postuliert­en „solidarisc­hen Hochleistu­ngsgesells­chaft“. Mein Verweis auf Bernsteins „Arbeiter als Bürger“sollte Lesekundi-

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