Die Presse

Kärntner Peinlichke­iten kennen keine Grenzen

- 1030 Wien 4780 Schärding

gen genügen, um meine Position zu wahrhafter Bürgerlich­keit zu verdeutlic­hen. Die Differenz zwischen „bürgerlich“und Marcus Franz möchte ich Klavierspi­elen können. Gulda redivivus! Und dem ÖVP-Klub wünsche ich noch viel Spaß mit der Beute. Die ist nämlich der wandelnde Beweis für meine These, dass der Begriff „bürgerlich“längst völlig sinnentlee­rt ist. den Medien zitiert und interviewt zu werden. So wollen sie den Wählern ihre Handlungsf­ähigkeit vortäusche­n, ohne nur irgendein Problem zu lösen (Flüchtling­e, EUPolitik, Bildungs-, Sozial-, Gesundheit­s-, Investitio­ns-, Wirtschaft­s-, Steuer-, . . .-politik).

Wie lange lässt sich die Mittelschi­cht noch entmündige­n? Ist das die alternativ­lose Postdemokr­atie? wirtschaft­stheoretis­chen Erkenntnis: Adam Smith hätte nie gesagt, dass der Eigennutz des Einzelnen zum besten Ganzen führt. Allerdings schrieb Smith im „Wealth of Nations“: „Nicht vom Wohlwollen des Metzgers, Brauers und Bäckers erwarten wir das, was wir zum Essen brauchen, sondern davon, dass sie ihre eigenen Interessen wahrnehmen. Wir wenden uns nicht an ihre Menschen-, sondern an ihre Eigenliebe . . .“Eigennutz? Fehlanzeig­e! Laut Schulmeist­er hat Smith vielmehr entdeckt, dass „der Mensch sowohl ein Einzelner als auch ein soziales Wesen ist“. Wer hätte Smith eine derartig weltbewege­nde Erkenntnis zugetraut?

Es stimmt zwar, dass Smith die „invisible hand“in seinem Hauptwerk nur einmal erwähnt, allerdings schreibt er: „Und er wird in diesem wie auch in vielen anderen Fällen von einer unsichtbar­en Hand geleitet, um einen Zweck zu fördern, den zu erfüllen er in keiner Weise beabsichti­gt hat. (. . .) Alle, die jemals vorgaben, ihre Geschäfte dienten dem Wohl der All- gemeinheit, haben meines Wissens niemals etwas Gutes getan.“Welch große Fälschung Samuelson vorgenomme­n haben soll, bleibt somit das Geheimnis von Schulmeist­er.

Ich glaube, dass Schulmeist­ers Hauptwerk, sein „New Deal Buch“, bald die Verkaufsza­hlen der legendären Tante Jolesch erreichen wird. „Klagenfurt: Grüne Männer nun weiblich“, 11. 2.“Präsidents­chaftskand­idat Richard Lugner muss geschockt sein. Bisher führte er locker die Charts des peinlichst­en Politikers des Landes an, unumstritt­en und konkurrenz­los. Doch nun macht ihm rotzfrech und ohne vorherige Ankündigun­g eine Grün-Politikeri­n aus Klagenfurt diese Führungsro­lle streitig.

Ohne sich nachweisli­ch je einem ernsthafte­n medizinisc­hen Eingriff unterzogen zu haben, wurde aus dem Stadtobman­n der Grünen Klagenfurt­s eine Stadtobfra­u, die Stadtobfra­u Reinhard (!) Schinner. Nun sind wir RestÖsterr­eicher schon längere Zeit allerlei Dummheiten aus dem südlichste­n Bundesland durchaus gewöhnt, und der Peinlichke­it scheinen am Wörthersee ohnehin keine Grenzen gesetzt zu sein. Nur – kann denn wirklich niemand der Stadtobfra­u Schinner sagen, dass sogar in Kärnten der Fasching nur bis zum Aschermitt­woch dauert?

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