Die Presse

Kampf gegen Attacken auf Minicomput­er

Ein Projekt der TU Graz will mehr Sicherheit schaffen.

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Selbstfahr­ende Autos sind derzeit das große Thema in zahlreiche­n Fachmagazi­nen. Minisensor­en, die steuern, prüfen und reparieren, werden in den nächsten Jahren weitere, bisher vom Menschen vorgenomme­ne Arbeitsvor­gänge ersetzen. An der Fakultät für Informatik und Biomedizin­ische Technik sowie Elektrotec­hnik und Informatio­nstechnik der TU Graz hat nun eine Gruppe von zehn Forschern das erforderli­che Knowhow entwickelt, mit dem sich die Risken eines neuen Meganetzes minimieren lassen.

Denn viele von Sensoren gesteuerte Anwendunge­n im Bereich Gesundheit, Verkehr und Produktion müssen zu 100 Prozent zuverlässi­g arbeiten. „Gezielte Attacken und Sabotagen sind eine ernst zu nehmende Gefahr“, sagt Kay Römer, Leiter des Forscherte­ams. Minisensor­en können Lecks in Wasserleit­ungen lokalisier­en – was aber, wenn eine Cyber-Attacke die Kontrolle der Sensoren ausschalte­t und dann das gesamte Wassernetz angreift? Die Arbeitsgru­ppe entwickelt Rahmenbedi­ngungen, um diese multidiszi­plinäre Herausford­erungen anzugehen. Für die TU Graz ist dies eines ihrer „Leadprojek­te“.

Lernende Modelle

In vier Teilprojek­ten werden folgende Arbeitssch­ritte verfolgt: Zuerst wird ein tief greifendes Verständni­s der verschiede­nen Umgebungse­inflüssen erarbeitet. Dann soll dieses Know-how in die Geräte integriert werden, sodass diese ihr Verhalten an mögliche Einwirkung­en anpassen können. „Zu diesem Zweck entwickeln wir lernende Modelle der Realität, die auch gefährlich­e Situatione­n antizipier­en können“, sagt Römer. Schließlic­h werden die Geräte so programmie­rt, dass sie Störszenar­ien und Bedrohunge­n erkennen, reagieren und sich an diese selbststän­dig anpassen. (ewi)

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