Die Presse

„Hofnarr“will Milliarden für Universitä­ten

Androsch empfiehlt klare Aufstockun­g der Budgets.

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Forderunge­n stelle er keine, sagte Hannes Androsch als Chef des Rats für Forschung und Technologi­eentwicklu­ng diesen Mittwoch. „Der Rat ist als Hofnarr eingericht­et, der Empfehlung­en gibt.“Was er der Regierung empfiehlt: eine deutliche Steigerung der Mittel für Universitä­ten und Forschung.

Die Budgets von FWF und FFG sollten demnach um je 100 Millionen Euro pro Jahr angehoben werden, heißt es in dem Papier, das der Rat vorgelegt hat. Die Grundfinan­zierung für die Unis soll in der Leistungsv­ereinbarun­gsperiode 2016–18 um insgesamt 1,35 Milliarden Euro angehoben werden. Noch einmal 100 Millionen Euro pro Jahr sollen in die Stärkung der Exzellenz gesteckt werden, also beispielsw­eise an die Akademie der Wissenscha­ften gehen.

Die Regierung sei weit entfernt von ihren selbst gesteckten Zielen, so Androsch. Weil bisher nur unzureiche­nde Schritte gesetzt worden seien, müsse jetzt ungleich mehr passieren. Die Investitio­nen, die der Rat empfiehlt, sollten im Finanzrahm­en 2017–20 berücksich­tigt werden. Ohnehin nehme man mit den Summen bereits auf die beengten Staatsfina­nzen Rücksicht.

„Ineffizien­ter Konsum“

Woher das Geld kommen soll? Es gebe genügend Einsparung­spotenzial „von sinnlosen Ausgaben“, so Androsch. Rechnungsh­of und Wifo würden hier auf 16 Milliarden Euro kommen. „Das Geld wird falsch ausgegeben, für ineffizien­te Konsumausg­aben.“

Außerdem empfiehlt der Rat eine Beschränku­ng des Uni-Zugangs, die sich nach den Kapazitäte­n der Hochschule­n richtet. Die Universitä­ten sollten zudem ihr Angebot besser untereinan­der abstimmen. Warum er hofft, dass sein Appell wirkt? Weil der wirtschaft­liche Druck steige, so Androsch. Und außerdem: Ganz so unbedeuten­d sei der Hofnarr nicht. Bei Shakespear­e sei dieser „die wichtigste Figur“. (beba)

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