Barfuß durch den Som
Kroatien II. In und um die pittoreske mittelalterliche Stadt der Trubel in den engen Gässchen und auf den mächtigen F
Selbst bei den Geheimtipps gerät man in den Touristenstau. In den Stadtmauern von Dubrovnik gibt es zwei „Löcher“, schmale Ausschnitte. Aus dem Dunkel der Gänge tritt man ins gleißende, vom Meer reflektierte Sonnenlicht. Steile Treppen führen fast bis ans Wasser – zu einer Bar mit kleinen Tischen, Liegestühlen und weißen Schirmen, über denen Schwalben zwitschernd nach Insekten jagen. „Loch in der Wand“– Buza Bar – heißt das kleine Lokal. Hier lässt es sich fein entspannen, mit Blick aufs Meer hinaus, die wärmende Mauer im Rücken, mit einem Bier in der Hand und ja, auch unter Einheimischen.
Davon gibt’s nicht so viele, die meisten der 42.600 Einwohner Dubrovniks leben außerhalb der Altstadt. „Reiche Ausländer halten sich Wohnungen in der Stadt als Sommerwohnsitz“, erzählt Reiseführerin Kristina. Es gibt auch nur ein Hotel in der ehemaligen Republik Ragusa, der Rest liegt im Umland. Etwa das Valamar Dubrovnik President Hotel, einst als kommunistischer Ferienbunker erbaut, nun hochgerüstet auf ein Fünfsternehaus mit dunklem Holzboden und vielen, vielen Kissen auf dem Bett. Die Aussicht ist herrlich, die Küche hat aber Verbesserungspotenzial.
Dubrovnik ist ein touristischer Dauerbrenner, 25.000 Tagesgäste sollen es an manchen Sommertagen sein. Schön warm und halbwegs leistbar, nicht zuletzt, weil Kroatien noch nicht der Währungsunion angehört. Die Altstadt ist tatsächlich zauberhaft: verzierte Fassaden und Straßen aus Kalkstein, das Pflaster des Stradun, der Hauptstraße, so glatt geschliffen wie Marmor und tückisch glatt bei Regen. „Im Sommer“, sagt Kristina, „ziehen sich die Dubrovniker die Schuhe aus und gehen barfuß, um nicht auszurutschen.“
Kulisse für King’s Landing
Mit ihren mittelalterlichen Gässchen und der wuchtigen Stadtmauer eignet sich die alte Hafenstadt, seit 1979 Unesco-Weltkulturerbe, hervorragend als Kulisse.