Fondssparpläne: Rendite auf Raten
Schwankungen. Anleger können schon mit kleinen Summen an den Entwicklungen auf den Aktienmärkten partizipieren. Durch regelmäßige Zukäufe kann man Kursschwankungen zum eigenen Vorteil nutzen.
Wien. Angesichts des aktuellen Umfelds ist es verständlich, wenn Anleger derzeit vor einem Wertpapierinvestment zurückschrecken. Doch ausgerechnet dann könnte man auch auf Chancen verzichten. Denn, wie Rainer Schnabl, Geschäftsführer der Raiffeisen KAG, unterstreicht: „Immer wieder stellt sich die Frage nach dem richtigen Einstiegszeitpunkt.“Doch ein Privatanleger kann das nur selten richtig beantworten. Genau hier spielen etwa Fondssparpläne ihre Stärken aus.
Schließlich schwanken die Märkte derzeit heftig, damit können Anleger vom sogenannten Cost-Average-Effekt umso mehr profitieren. Denn bei einem Fondssparplan wird – meist monatlich – eine regelmäßige Summe in einen ausgewählten Fonds eingezahlt. Damit gibt es jedes Mal einen anderen Einstiegskurs, langfristig bildet sich daraus ein Durchschnittswert. Und der kann unter Umständen besser sein als jener bei einer Einmaleinlage, vor allem, wenn Letztere etwa kurz vor einer größeren Korrektur erfolgte. Dann muss man erst die Verluste wieder wettmachen, während man bei einem Fondssparplan auch zu tieferen Kursen laufend zukauft.
Praktisch alle heimischen Banken bieten entsprechende Produkte an. Bei der Erste Bank, der RCM sowie der Bawag PSK liegt die monatliche Mindestsumme bei 50 Euro, bei direktanlage.at bei 30 Euro. Um fünf Euro mehr ist man bei der easybank dabei. Die Bank Austria setzt ein Startvolumen von 2500 Euro voraus, danach sind es mindestens 40 Euro pro Monat.
Einzig: Bei jeder Einzahlung fällt der Ausgabeaufschlag an, bei Aktienfonds kann dieser bis zu fünf Prozent ausmachen, während er bei Rentenfonds meist niedriger ist. Hier sollten Anleger auf jeden Fall verhandeln. „Individuelle Vereinbarungen sind durchaus möglich“, bestätigt Heinz Bednar, Vorsitzender der Geschäftsführung der Erste Sparinvest.
Allein, die Wahl der Assetklasse sowie die Risikobereitschaft will vorher gut überlegt sein. „Anleger sollten die empfohlene Mindestbehaltedauer des jeweiligen Fonds beachten“, sagt Susanne Rath, Leiterin Passivmanagement bei der Bawag PSK. Je schwankungsfreudiger ein Segment ist, beispielsweise bei Aktien aus den Schwellenländern, desto höher ist der empfohlene Zeitraum. Risikoreduktion gegen Laufzeitende kann deshalb sinnvoll sein. Andreas Stoschka, Leiter Produktmanagement der
Bank Austria, präzisiert: „Als Faustregel kann man bei etwas dynamischeren Portfolios mit einem höheren Aktienanteil starten, da bei einem langen Anlagehorizont Kursschwankungen ausgeglichen werden sollten.“Gegen Laufzeitende sei eine konservativere Variante mit verringertem Aktienanteil zu bevorzugen.
Auf Ausschüttungsart achten
Am meisten würden „Immobiliensowie Mischfonds gewählt“, resümiert Bednar. Bei letzterer Variante entscheidet der Fondsmanager über die aktuelle Aufteilung zwischen Aktien und Anleihen. Und weil es grundsätzlich um den langfristigen Vermögensaufbau geht, sollten Anleger mit einer thesaurierenden Tranche ansparen: Hier werden Ausschüttungen automatisch wieder in den Fonds veranlagt. Einige Anbieter haben die Palette auf hauseigene Fonds beschränkt. Anders bei der RCM, der Bank Austria sowie den Onlinebrokern bankdirekt.at und Hellobank, hier gibt es auch Fremdfonds. Letztere verrechnet zudem keine Depotgebühr für Fonds.
Eines sollten Anleger aber beachten: Trotz des Cost-Average-Effekts schlägt diese Veranlagungsform nicht immer eine Direktanlage, gerade dann, wenn der zugrundeliegende Fonds jahrelang steigt. Doch zumindest bietet ein Fondssparplan die Chance, schon mit sehr kleinem Vermögen und niedrigen Beträgen an der Börse einzusteigen.