Die Presse

Zur Meisterfor­m ist es ein weiter

Bundesliga. Salzburg enttäuscht­e beim 0:1 in Ried. Trainer Oscar´ Garc´ıa bekam auch die Grenzen seines Kaders deutlich aufgezeigt.

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Salzburg/Wien. Auf den spielerisc­hen Glanz vergangene­r Tage hatte schon in den vergangene­n beiden Partien einiges gefehlt, im dritten Anlauf blieb O´scar Garc´ıa mit Salzburg nun erstmals ohne Punkte. Die 0:1-Niederlage in Ried zeigte auf, wie viel Arbeit dem Spanier für den dritten Double-Gewinn in Folge noch bevorsteht. „Ich habe keinen leichten Weg erwartet. Wir haben viele junge Spieler mit wenig Erfahrung“, betonte Garc´ıa, der die matte Vorstellun­g seiner Mannschaft nicht schönzured­en versuchte. „Insgesamt war der Gegner besser“, gab der Salzburg-Trainer zu. „In der ersten Hälfte haben wir nicht so gespielt, wie wir uns das vorgenomme­n hatten. Die zweite Hälfte war besser, darauf müssen wir aufbauen.“Auch die Spieler haderten mit der schwachen Vorstellun­g im Innviertel. „Wir haben ein richtig schlechtes Spiel gemacht, ich kann mir die Leistung nicht erklären“, ärgerte sich Tormann Alexander Walke. Ein Mitgrund für die Niederlage sei die Müdigkeit seiner Spieler gewesen, erklärte Garc´ıa. „Es war das dritte Spiel in einer Woche, wir hatten es schwer, ins Spiel zu kommen“, so der 42-Jährige. Im dritten Auswärtssp­iel in Folge gingen die Salzburger im Frühjahr erstmals leer aus, zuvor hatten sie in der Liga (2:1 bei Admira) sowie im ÖFBCup-Viertelfin­ale (1:0 in Graz) jeweils knappe Siege gefeiert.

Schmerzlic­he Ausfälle

Gegen die Rieder war vor allem die Harmlosigk­eit an vorderster Front augenschei­nlich, der Meister brachte nur zwei Schüsse aufs Tor – beide gab „Joker“Smail Prevljak ab. Für Salzburger Ansprüche ist das freilich viel zu wenig. Die offensive Abhängigke­it von Kapitän und Top-Torschütze Jonatan Soriano, der sich im Training eine Hüftverlet­zung zugezogen hatte, wurde dem Meister deutlich vor Augen geführt. „Es war ein Schock, dass unser bester Spieler ausfällt, das hat man vielleicht auch auf dem Spielfeld gesehen“, meinte Garc´ıa.

Der 15-fache Saisontors­chütze wird zwei bis drei Wochen fehlen. Der nächste schmerzhaf­te Ausfall, muss Salzburg mit Naby Ke¨ıta und Christoph Leitgeb doch bereits zwei wichtige Mittelfeld­stützen vorgeben. „Es ist nicht unser Anspruch, nur von diesen drei Spielern abhängig zu sein. Jeder mag spielen, jetzt müssen halt andere in die Bresche springen“, forderte Walke. Die personelle­n Optionen für Trainer Garc´ıa sind jedoch eingeschrä­nkt, denn auch Yordy Reyna, Hwang Hee-chan und Reinhold Yabo sind aktuell nicht einsatzfäh­ig, Benno Schmitz fehlt zudem im Heimspiel gegen Altach wegen einer Gelbsperre. „Dass vier, fünf wichtige Spieler verletzt sind, macht es für uns schwierige­r“, sagte der Spanier. Trotzdem müsse man damit leben und das Beste daraus machen. Das sah auch Mittelfeld­spieler Yasin Pehlivan so: „Wir müssen jetzt die Köpfe hochbringe­n, Gas geben und die nächsten Spiele gewinnen.“

Ried setzt Herbstschw­ung fort

Ried verschafft­e sich mit dem überrasche­nden Erfolg gegen Salzburg hingegen etwas Luft im Abstiegska­mpf. Der Vorsprung auf Schlusslic­ht WAC ist auf sechs Punkte angewachse­n, mit fünf Siegen und einem Remis liest sich die Bilanz der jüngsten sieben Spiele sehr erfreulich. Lob gab es auch vom Gegner. „Aufgrund dessen, was ich gesehen habe, wird Ried auch nächste Saison in der Bundesliga spielen“, sagte SalzburgTr­ainer Garc´ıa.

Der Sieg gegen den Meister war verdient, für die Entscheidu­ng sorgte Thomas Fröschl, der nach einem Konter seine dritte große Chance nutzte (62.). Bei der Aufstellun­g des Stürmers bewies Gludovatz ein goldenes Händchen. „Er war die ganze Woche krank. Wir haben erst zwei Stunden vor dem Spiel entschiede­n, dass er beginnt“, erklärte der 69-Jährige, der gegen den Meister nicht mit so vielen Torchancen für seine Mannschaft gerechnet hatte. „Das Konzept von Garc´ıa ist anders als bisher, umso verwunderl­icher waren unsere zahlreiche­n Offen-

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