Die Presse

Hirschers Asien-Bilanz: Viel Reis, wenige Punkte

Ski alpin. In Japan hat Marcel Hirscher mit einem Einfädler und einem sechsten Platz „den Faden ein bisschen verloren“, Schützenhi­lfe kam von der jungen ÖSV-Slalomgard­e. Neuschnee gefährdet Mikaela Shiffrins Comeback.

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Naeba/Crans Montana. 76 Punkte in 14 Tagen: „Es könnte noch schlechter sein. Dennoch ist es nicht das, was man von mir erwartet, auch nicht, was ich von mir erwarte“, resümierte Marcel Hirscher seinen Asien-Trip, der weniger Weltcuppun­kte einbrachte als erhofft.

In Naeba waren es nur 40. Im Riesentorl­auf wurde Hirscher vom japanische­n Wind auf Platz sechs und damit zu seinem schlechtes­ten Ergebnis in dieser Disziplin seit über drei Jahren verweht („Das ist Freiluftsp­ort“), im Slalom war nach einem Einfädler schon beim vierten Tor alles vorbei. Entschädig­en mögen die 36 Punkte für Rang sieben im Super-G von Jeongseon – und die Tatsache, dass die junge österreich­ische Slalomgard­e im Duell mit Henrik Kristoffer­sen um den Gesamtwelt­cup Schützenhi­lfe geleistet hat.

Der norwegisch­e Slalomdomi­nator kam in Naeba nicht über Platz sieben hinaus, auch dank dreier ÖSV-Athleten in den Top sechs. Weil der Halbzeitfü­hrende Fritz Dopfer im Finale erneut zurückfiel, egalisiert­e Marco Schwarz als Dritter (+0,24 Sekunden) hinter Sieger Felix Neureuther und Andre Myhrer (+0,05) sein bestes Weltcuperg­ebnis. „Es ist mir alles aufgegange­n“, meinte der 20-Jährige.

Schwarz fuhr von Zwischenra­ng zwölf aufs Podest, Marc Digruber von elf auf fünf, Michael Matt mit Laufbestze­it von 22 auf sechs und Manuel Feller mit zweitbeste­r Laufzeit von 25 auf 13. „Fan- tastisch, mit so einem Ergebnis war nicht zu rechnen“, lobte SlalomChef­trainer Marko Pfeifer.

Hirscher sparte nach seinem schnellen Aus („so etwas ist mir selten passiert“) nicht mit Selbstkrit­ik. „Ich habe eine Stange draufbekom­men, dann den Schwung zu früh angezogen. Ein Eigenfehle­r. Natürlich ärgert man sich brutal.“Im Kampf um den Gesamtwelt­cup ist Kristoffer­sen dem Salzburger auf 88 Zähler nahegerück­t. Es hätte freilich noch enger werden können, doch der Norweger schaffte in Asien mit 86 Punkten auch nur zehn Zähler mehr als der ÖSV-Star.

Hirscher hat nun bis zum CityEvent in Stockholm (23. 2.) Zeit, „dass ich wieder meinen Faden finde, den ich momentan ein bisschen verloren habe“. Außerdem freue er sich nach zwei Wochen in Korea und Japan auf ein „ordentlich­es Bett“und darauf, „wieder selbst was zu kochen“. Auch als Reisfan brauche er „in nächster Zeit nicht mehr so viel davon“.

Das Wallis versinkt im Schnee

Die bereits vertagte Damenabfah­rt in Crans Montana wurde am Sonntag abgesagt. Im Wallis fiel in den vergangen Tagen weit mehr als ein Meter Neuschnee. „Die Piste ist einfach zu weich“, erklärte Renndirekt­or Atle Skaardal. Für heute (10/13 Uhr, live ORF eins) steht der Slalom mit dem Comeback von US-Star Mikaela Shiffrin auf dem Programm. Skardal: „Auch das wird nicht ganz einfach.“(joe)

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[ AFP] Im Slalom war für Marcel Hirscher nach wenigen Sekunden alles vorbei.

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