Grundversorgung neu
D iese Geschichte ist lustig. In der südspanischen Stadt Cadiz´ gibt es einen Beamten bei den Wasserwerken, der sechs Jahre lang nicht in der Arbeit erschienen ist. Und das ist nicht aufgefallen. Monat für Monat bekam er sein Geld. Die Sache flog erst auf, als ihn das Rathaus für 20 Dienstjahre ehren wollte. Jetzt ist man dort sauer und fordert zumindest ein Jahresgehalt zurück.
Was für ein Leben! Das wäre eine paradiesische Grundversorgung für alle: lang schlafen, frühstücken, beim Bankomaten Kohle holen und den Rest des Tages lesen, gärtnern, Rad fahren, Freunde besuchen, ein Buch schreiben oder Party machen. Und weil das Geld eh ausgegeben wird, rinnt’s in die Wirtschaft und zum Finanzminister zurück, und die Volkswirtschaft ist happy. Nur: Irgendwie gibt’s so was Ähnliches wie in Spanien bei uns auch, nicht? So wartet das „Pizzicato“seit Monaten auf eine Steuerrückzahlung, aber die zuständigen Finanzer genießen wohl seit Monaten Spaniens Sonne. In Wien leistet die Stadt sich Posten wie den Stadtschulrats-Vize und nicht amtsführende Stadträte, die machtlos sind, aber gut entlohnt werden und eigentlich gar nicht erst ins Büro müssten. Es gibt einen Kanzler, der den Tag vermutlich großteils bei befreundeten Medien beim Kaffee verbringt. Aber wissen Sie, was? Manchmal wär’s besser, jemanden zu bezahlen, damit er seinen Job gar nicht erst ausübt. (wg)