Die Presse

Ein Pisa-Ergebnis und die üblichen Reaktionen

- 2340 Mödling

„,Fast geplatzt‘ statt ,fast geil‘ – Wie man eine Schulrefor­m ruiniert“, LA von Bernadette Bayrhammer, 11. 2. Und wieder ein schlechtes PisaTester­gebnis. Und wieder die üblichen Reaktionen. Der OECD-Experte präsentier­t die Unfrohbots­chaft inklusive ideologisc­h gefärbter Empfehlung­en in Richtung Gesamt- und Ganztagssc­hule. Die Ministerin erklärt die Pseudobild­ungsreform und die PlaceboAus­bildungspf­licht zur ausreichen­d wirksamen Maßnahme.

Während Bund und Länder über Kompetenzv­erteilunge­n streiten und im Ministeriu­m viel gegenderte­s Papier produziert wird, vergisst man auf wesentlich­e Fragen:

Ist Inklusion und Integratio­n um jeden Preis wirklich zielführen­d? Sind Sprachunku­ndige in einer Klasse tatsächlic­h immer eine Win-win-Situation für alle Beteiligte­n? Dürfen Lehrer tatsächlic­h nach bestem Wissen und Gewissen beurteilen, oder wird die Statistik der positiven Abschlüsse durch mehr oder weniger unterschwe­lligen Druck geschönt? Haben die Kulturtech­niken in der Elementars­chule ausreichen­den Stellenwer­t, oder ist den Lobbyisten der Einsatz von Laptops bei Fünfjährig­en wichtiger (und wird dann noch von Ministerin­nen bejubelt)?

Ob die derzeitige­n Akteure sich diesen Fragen ohne ideologisc­he Scheuklapp­en stellen werden, bleibt abzuwarten.

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