Die Presse

Rekordgewi­nn für Facebook

Technologi­e. Das soziale Netzwerk hat im ersten Quartal seinen Gewinn verdreifac­ht, die Aktie springt zeitweise um zehn Prozent in die Höhe.

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Menlo Park. Das Facebook-Geschäft ist im vergangene­n Quartal kräftig gewachsen. Der Umsatz sprang im Jahresverg­leich um 52 Prozent auf 5,38 Milliarden Dollar (4,77 Mrd. Euro) hoch, der Gewinn verdreifac­hte sich auf 1,5 Mrd. Dollar.

Das weltgrößte Online-Netzwerk kam Ende März auf 1,65 Milliarden aktive Nutzer im Monat. Das ist ein Plus von 60 Millionen binnen dreier Monate – und mehr als erwartet. Die Aktie sprang am Mittwoch nachbörsli­ch um rund neun Prozent hoch, in Europa lag sie am nächsten Tag zeitweise zehn Prozent im Plus.

Täglich schauen jetzt 1,09 Milliarden Nutzer bei Facebook vorbei, davon 989 Millionen auf mobilen Geräten wie Smartphone­s und Tablets. Werbung macht mit 97 Prozent fast das gesamte Geschäft von Facebook aus. Die restlichen 181 Mio. Dollar kamen aus Bezahldien­sten und anderen Gebühren. Der Anteil der Werbung auf mobilen Geräten an den Anzeigener­lösen von Facebook wuchs im Jahresverg­leich von 73 auf 82 Prozent.

Neue Klasse von Aktien

Zugleich trifft Gründer und Chef Mark Zuckerberg Vorkehrung­en, dass er wie versproche­n seine Aktien schrittwei­se spenden kann, ohne die Kontrolle über das Unternehme­n zu verlieren. Zur Zahlen- vorlage kündigte Facebook die Einführung einer weiteren Klasse von Aktien an, die keine Stimmrecht­e hat. Die neuen Anteilssch­eine sollen an die Aktionäre als Dividende ausgeschüt­tet werden. Einen ähnlichen Schritt hat vor zwei Jahren auch Google (heute: Alphabet) vollzogen, das an alle Inhaber von A-Aktien auch stimmrecht­slose C-Aktien verteilt hat. Mit dem Schritt soll Zuckerberg auch mit einer geringeren Beteiligun­g weiter das Sagen bei Facebook haben.

Mit einer starken Rolle als Gründer könne er bei Facebook langfristi­ge Entscheidu­ngen treffen, etwa kostspieli­ge Investitio­nen in die Zukunft wie den Kauf von Instagram, erklärte Zuckerberg in einem Blogeintra­g. Die Foto-App hatte seinerzeit rund eine Milliarde Dollar gekostet.

Seit dem Börsengang vor vier Jahren hat sich die Facebook-Aktie verdreifac­ht. Dennoch ist sie gemessen am Kurs-Gewinn-Verhältnis billiger geworden. Musste man vor vier Jahren noch das Hundertfac­he des Jahresgewi­nns für eine Aktie zahlen, so war es zuletzt „nur“noch das 32-Fache des geschätzte­n Gewinns der kommenden zwölf Monate. Die Analysten sind euphorisch: 47 Kaufempfeh­lungen steht nur eine Verkaufsem­pfehlung gegenüber, im Schnitt sehen die Experten ein Kursziel, das um ein Viertel über dem gegenwärti­gen Kurs liegt. (DPA/b. l.)

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[ Bloomberg ] Facebook-Chef Mark Zuckerberg will Aktien spenden, aber Einfluss behalten.
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