Was man im linken Lager unter Fairness versteht
Aus ersten Statements der roten und schwarzen Parteigranden lässt sich schließen, dass die bisherige Politik der Regierung mit nur kleinen Akzenten fortgesetzt wird.
Es ist zu fürchten ist, dass beide Parteien sich in ihrer Ideologie eingraben, statt sich auf dringend notwendige, wirtschaftlich relevante Reformen zu einigen. Was für Themen sie sich widmen sollten, wird fast täglich von Wifo, IHS, Agenda Austria, Universitätsprofessoren, Journalisten, Wirtschaftstreibenden, Industriellen etc. erklärt.
Doch seit Jahren verwehen diese Anliegen im Wind, die Regierung gibt sich taub, blind und stumm. Den maßgeblichen Politikern empfehle ich, täglich „Die Presse“zu lesen, statt sich Auszüge vorlegen zu lassen und nur in der „Krone“und im „Österreich“zu blättern. Gegenseitig sollten sich „Und nun: Vier Wochen Licht gegen Schatten“, Leitartikel von Oliver Pink, 26. 4. Ein vielleicht nicht sehr glücklich gewählter Titel für ein Plädoyer gegen Schlammschlachten und Lagerwahlkampf, den der ORF auszurufen nicht müde wird. So viel zu einem verantwortungsvollen „Staatsjournalismus“, der offensichtlich nicht die Absicht hat, sich zurückzuhalten.
Christoph Chorherr wird mit seinem Aufruf wohl eher ein Minderheitsprogramm bleiben, zumal die Ehre des ersten Fouls Frau Glawischnig anlässlich ihres Vergleichs der beiden verbliebenen Kandidaten noch in der Wahlnacht zukommt: Van der Bellen für das Verbindende und den Ausgleich stehend, Hofer für die Spaltung der Gesellschaft.
Ein schönes Outing dessen, was man im linken Lager des „unabhängigen Kandidaten“halt so unter Fairness versteht. Auch darauf sollte man hinweisen.