Die Presse

Was man im linken Lager unter Fairness versteht

- 1090 Wien 3400 Weidling

Aus ersten Statements der roten und schwarzen Parteigran­den lässt sich schließen, dass die bisherige Politik der Regierung mit nur kleinen Akzenten fortgesetz­t wird.

Es ist zu fürchten ist, dass beide Parteien sich in ihrer Ideologie eingraben, statt sich auf dringend notwendige, wirtschaft­lich relevante Reformen zu einigen. Was für Themen sie sich widmen sollten, wird fast täglich von Wifo, IHS, Agenda Austria, Universitä­tsprofesso­ren, Journalist­en, Wirtschaft­streibende­n, Industriel­len etc. erklärt.

Doch seit Jahren verwehen diese Anliegen im Wind, die Regierung gibt sich taub, blind und stumm. Den maßgeblich­en Politikern empfehle ich, täglich „Die Presse“zu lesen, statt sich Auszüge vorlegen zu lassen und nur in der „Krone“und im „Österreich“zu blättern. Gegenseiti­g sollten sich „Und nun: Vier Wochen Licht gegen Schatten“, Leitartike­l von Oliver Pink, 26. 4. Ein vielleicht nicht sehr glücklich gewählter Titel für ein Plädoyer gegen Schlammsch­lachten und Lagerwahlk­ampf, den der ORF auszurufen nicht müde wird. So viel zu einem verantwort­ungsvollen „Staatsjour­nalismus“, der offensicht­lich nicht die Absicht hat, sich zurückzuha­lten.

Christoph Chorherr wird mit seinem Aufruf wohl eher ein Minderheit­sprogramm bleiben, zumal die Ehre des ersten Fouls Frau Glawischni­g anlässlich ihres Vergleichs der beiden verblieben­en Kandidaten noch in der Wahlnacht zukommt: Van der Bellen für das Verbindend­e und den Ausgleich stehend, Hofer für die Spaltung der Gesellscha­ft.

Ein schönes Outing dessen, was man im linken Lager des „unabhängig­en Kandidaten“halt so unter Fairness versteht. Auch darauf sollte man hinweisen.

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