Der Föderalismus wird unser Ruin sein
organen kann man das nicht immer erwarten – versucht seit Jahren, gegen diese Mentalität und Unfähigkeit anzukämpfen. Die Reaktionen sind bescheiden. Die Funktionäre und Regierungsverantwortlichen sind mit Wahlkämpfen, Reisen nach Brüssel, Tröstungen der Bürger, langfristiger Versorgung der Günstlinge, parteiinternen Zänkereien, Sicherung des eigenen Wohlergehens usw. so beschäftigt, dass zur eigentlichen Aufgabe fast keine Zeit bleibt.
In nicht allzu ferner Zukunft haben die Herrschaften dann mehr Freizeit, als sie benötigen. Aber sie werden das wahrscheinlich auch wieder nicht verstehen und als ungerecht empfinden. Der Rechnungshof scheint dies zu glauben: Er empfiehlt, die sechs Teamteaching-Stunden pro Woche an der Neuen Mittelschule auf vier zu reduzieren (weil sie nachweislich keine Verbesserung gegenüber der früheren Hauptschule bringen und nur teuer sind).
Das ist, bitte schön, nicht Fisch und nicht Fleisch. Falls eine Maßnahme wirkt, dann gehört sie, wenn möglich, noch ausgebaut; falls sie nicht wirkt, ist sie einzustellen. Irgendwo dazwischen herumeiern ist keine Strategie. „Länderaufstand gegen Faymann“, 28. 4. Das ist wohl ein schlechter Witz – jetzt prügeln auch die SPÖ-Landesvertreter die Bundesregierung, bisher eine Domäne der ÖVP-Chefs. Vielleicht wäre ein Blick in den Spiegel sehr hilfreich bei der Schuldsuche: Gerade der bodenlose Egoismus der Landeschefs verhindert jegliche positive Veränderung in Österreich. Vielleicht ist es noch nicht durchgedrungen – wir sind seit Jahrzehnten Teil der EU, und anstatt uns dort einzubringen, was nur über die Bundesvertretung möglich ist, halten wir die Monarchie in neunfacher Ausführung inkl. bestens dotierten Verwaltungsapparats aufrecht.
Meine Herren, schon mal an die Möglichkeit gedacht, dass Föderalismus und Sozialpartnerschaft a` la Österreich im vorigen Jahrhundert erfolgreich gewesen sein mögen – in diesem werden sie ziemlich sicher unser Ruin sein! fen ist, weiß spätestens seit der Bundespräsidentenwahl jeder Österreicher. Es geht nur mehr darum, ob sein Abschied würdevoll oder schmachvoll vonstattengehen wird. Faymann wollte den Österreichern ihre Zukunftsängste mit möglichst kleinen Reformen und Veränderungen nehmen. Der Preis dafür war Stillstand, statt Fortschritt und Vorsorge. Jetzt kommt vielleicht endlich auch in die SPÖ „Bewegung rein“.
Das Ausgangstürl mit Seitenteilen steht für Werner Faymann nun weit offen! vom System bedienen zu lassen, als eine innovative, dynamische Zukunft aktiv anzustreben. Das sieht man in fast jeder Institution in Österreich, leider auch in der Privatwirtschaft.
Selbstzufriedenheit und „Z’wos braucht man des“-Einstellung siegen meist über Offenheit und proaktiven Tatendrang, sodass viele gute Leute frustriert sind und in die innere oder vermehrt in die äußere Migration gehen.