Keine Fehler, wenn es schnell gehen muss
Neue CD-Labors für RoboterVision und Mobilfunknetze.
Ein Kaffeehäferl vom Tisch in die Hand zu nehmen: Für uns kein Problem, für Roboter fast unmöglich. Sie sehen nur zweidimensionale Bilder, der Griff in einer 3-D-Welt geht oft daneben. An der TU Graz eröffnete am Dienstag das ChristianDoppler-Labor (CD) für semantische 3-D-Computer-Vision, das Robotern ein fehlerfreies Verhalten in nicht vorhersehbarer Umgebung ermöglichen will.
Roboter im Alltag, in Industriehallen und selbstfahrende Autos sollen den dreidimensionalen Raum genauer erfassen können. Dazu werden nun Kameras und Bilderkennungstechniken erforscht: Verzerrungen, Unschärfen und ähnlich aussehende Dinge verwirren oft die Bildverarbeitung der Roboter. In Zusammenarbeit mit dem Forschungsunternehmen Qualcomm aus Kalifornien will das CD-Labor nun Sensoren zur Lage- und Bewegungserkennung sowie neue Kompasse und Kameras einsetzen.
Gesellschaft in Bewegung
Um Sicherheit trotz flotter Bewegung geht es auch an der TU Wien: Hier eröffnete am Mittwoch das Christian-DopplerLabor für „Zuverlässige drahtlose Konnektivität für eine Gesellschaft in Bewegung“mit Partnern wie A1 und Nokia. Autos, Busse und Züge werden immer mehr Daten austauschen, während sie fahren.
Aber wie jeder weiß, der je im Zug telefoniert hat, reißen bewegte Verbindungen oft ab. Bisherige Funknetze sind nicht auf Sender, die sich schnell bewegen, ausgelegt und müssen Gespräche ständig von einer Mobilfunkantenne zur nächsten weitergeben. Mobilfunknetze der fünften Generation sollen ab 2020 besser damit zurechtkommen. Die Forscher an der TU Wien imitieren nun die schnelle Bewegung mit einem 1,5 Meter langen Rotor-Arm, der eine Antenne mit bis zu 450 km/h im Kreis bewegt. (APA/vers)