Winter brachte geringeres Bienensterben
In der Saison 2015/16 gab es Verluste von nur 8,1 Prozent.
Nach zwei verlustreichen Jahren ist die Bienensterblichkeit im Winter 2015/16 zurückgegangen. Die Überwinterungsverluste beliefen sich diesmal auf 8,1 Prozent der Bienenvölker, berichtet Karl Crailsheim von der Uni Graz. Der Zoologieprofessor leitet das vom Landwirtschaftsministerium und der Imker-Dachorganisation Biene Österreich initiierte Forschungsprojekt „Zukunft Biene“. Ausgewertet wurden die Einsendungen von 1289 Imkereien mit insgesamt 23.418 Bienenvölkern. Das sind circa fünf Prozent der österreichischen Imker (etwa 26.000 mit 380.000 Bienenvölkern).
Im vorangegangenen Winter wurde mit Verlusten von 28,4 Prozent ein alarmierender Wert erzielt. Die österreichischen Ergebnisse werden jetzt mit internationalen Werten verglichen. Verluststatistiken werden seit 2007/08 erhoben.
Varroamilbe und Viren
Das Bienensterben wird auf mehrere Faktoren zurückgeführt, so auf die Varroamilbe, den Einsatz von Pestiziden in der Landwirtschaft, auf besondere Wetterbedingungen oder auch auf eine unsachgemäße Behandlung seitens mancher Bienenhalter. In den vergangenen Jahren wurden die Völkerverluste auf die zu warmen Wintermonate in Verbindung mit dem Überhandnehmen der Varroamilbe zurückgeführt.
Wenn die Temperaturen nicht auf Minusgrade sinken, brütet die Königin im Bienenstock durch, die zweimonatige Brutpause fällt aus. In den frischen unverdeckelten Brutzellen kann sich die Varroamilbe daher unvermindert weiter vermehren und erreicht im Frühjahr eine alarmierend hohe Zahl an befallenen Bienen. Zudem ist die Milbe ein idealer Wirt für bienenschädliche Viren. Das wirkte sich nach dem ersten warmen Winter 2013/14 erst im folgenden Winter aus. (APA/ewi)