Gemeinsam golfen, baden und sich sicher fühlen
Themenwohnen. In Österreich ist der Markt der Luxus-Communitys noch überschaubar.
Gleich und gleich gesellt sich gern, und das gilt nicht nur für Liebespaare, Vereinsmitglieder, Herrl und Hund, sondern manchmal auch bei Immobilien. Sogenannte Communitys – mehr oder weniger umzäunte und/ oder gesicherte Anlagen, in denen Golfer oder Wassersportler, Senioren oder Vermögende fernab vom daran uninteressierten Durchschnitt leben – finden seit einigen Jahren durchaus Freunde unter den Immobilienkäufern im oberen Segment. Wobei die Österreicher dabei sehr bodenständig bleiben und in der überwiegenden Zahl der Fälle ein individuelles Heim vorziehen, das dann eben je nach Vorliebe in der Nähe einer Skipiste oder des Wassers zu finden ist.
Sicher ohne Zaun
Was neben persönlichen Vorlieben möglicherweise auch dem Umstand geschuldet ist, dass sich der Großteil der Menschen in Österreich so sicher fühlt, dass die Gated Communities amerikanischer oder südafrikanischer Bauart mit hohen Zäunen, 24-Stunden-Security und einem bewachten Zugang nur selten als notwendig empfunden wer- den – und damit auch die Entscheidung für ein Motto wegfällt. Umzäunt und in Gruppen wohnt man, wenn überhaupt, eher am Rand eines Golfplatzes oder Badesees, einige dieser Anlagen finden sich seit ein paar Jahren vermehrt in Niederösterreich. Den Anfang machte hier der Golfklub Fontana im Jahr 1995/96, der seitdem konstant gewachsen ist.
Für die Anhänger des Wohnens am Wasser werden aktuell neue Angebote geschaffen: So entstehen im 22 Hektar großen Wohnpark Aqualina zwischen Magna Racino und Golfklub Schloss Ebreichsdorf 90 frei stehende Häuser und 60 Apartments; in Oberwaltersdorf werden im Giardino rund um künstliche Badeseen Gründe für Villen und Apartments verkauft, die ebenfalls für ein gemeinschaftlich genossenes mediterranes Flair sorgen sollen. Auf die Frage, welche Motive die Eigenheimkäufer in diesen Communitys bewegen, weiß Helfried Mück, Geschäftsführer von Engel und Völkers Mödling, eine Antwort. „Das sind Menschen, die Ansprüche stellen, nicht nur schön zu wohnen, sondern auch eine Freizeitinfrastruktur zu haben, für die sie nirgends hinfahren müssen.“Was beispielsweise auch erkläre, warum im Golfklub Fontana nicht nur Golfer wohnen, sondern Menschen, die das Sicherheitskonzept zu schätzen wissen, aber auch das hochwertige Restaurant, die Bademöglichkeiten und andere Freizeitangebote. Wichtig sei dabei, dass man trotzdem relativ schnell in Wien sein, aber auch in der nächsten Stadt auf eine lokale Infrastruktur zurückgreifen könne, die „mit einem Billa, Spar und einer Apotheke genug zum Durchkommen bietet“, wie Mück erklärt.
Mit Concierge-Service
Das neueste Kind in der niederösterreichischen CommunityLandschaft wurde gerade in Mödling eröffnet, nennt sich Gartenpark am kleinen Anninger und bietet für die Bewohner der umzäun- ten Anlage mit Zufahrtskontrollen nicht nur Sicherheit und Gemeinschaftsanlagen, ein Concierge-Service, Gemeinschafts-Spa und Wellnessanlage, sondern auch ein inhaltliches Konzept zum generationenübergreifenden Wohnen. Auf dem 13.000 Quadratmeter großen Areal verteilen sich die Miet- und Eigentumswohnungen auf sieben Wohnhäuser.
Das Meer vor der Tür
Auch die Kombination aus Meerblick und schneller Erreichbarkeit scheint für Österreicher ein guter Grund für eine Liegenschaft inmitten einer luxuriösen Anlage zu sein, wie ein Blick in die Feriensiedlung Portopiccolo bei Triest zeigt: Denn unter den 30 Prozent ausländischen Käufern stellen die Bewohner der Alpenrepublik mit 45 Prozent die bei Weitem größte