Für ein glaubwürdiges Zeichen der Solidarität
gen des Berufsverbandes des Kunsterzieher nur unterstreichen.
Um kunstpädagogisch wirken zu können, bedarf es mehr als nur einer rein künstlerischen Ausbildung. Ich selbst hatte z. B. einen „Quereinsteiger“als „Assistenten“, der schon vor vielen Jahren, als die Schüler noch eher angepasst waren, sogar Kindern der Unterstufe hilflos gegenüberstand.
Malen zu können allein – was ja heutzutage an den Akademien kaum mehr unterrichtet wird – reicht nicht aus, wenn pädagogische und didaktische Fähigkeiten fehlen. Und die Zusammenlegung von technischem und textilem Werken hätte einen ähnlichen Effekt, als würde man abwechselnd Geschichte und Geografie unterrichten oder diese beiden Fächer mit verkürzter Stundenanzahl zu einem zusammenfassen.
Die im schulischen Bereich fachfremde Frau Ministerin wäre daher gut beraten, vor derartigen Entscheidungen die Vertretungen der praktizierenden Lehrer zu konsultieren und nicht nur ihre schul- fernen Beamten. Denn dilettantisch Weiterwursteln kann nicht die Lösung sein. „Die Verunsicherung der Muslime“, von Erich Kocina, 26. 7. Der Autor schreibt über diverse Auswüchse des Misstrauens in der Bevölkerung gegenüber Muslimen, das wohl auch durch die jüngsten gewalttätigen Ereignisse entstanden ist. Eine Dokumentationsstelle für Gewalt gegen Muslime wird dieses Problem nicht lösen.
Abgesehen davon, dass diese Institution ja für die Gewalt innerhalb der muslimischen Gesellschaft, vor allem gegenüber jungen Frauen, blind ist, scheint mir diese Stelle nur ein Ablenkungsmanöver zu sein. Wenn sich eine Gesellschaft nicht klar von Gewalt distanziert, wird sie unglaubwürdig in ihrem Streben nach Menschenwürde und Wertebewusstsein. Vielleicht sollten sich die fried- liebenden Muslime in unseren Breiten gerade jetzt vernehmbar gegen die aus ihrer eigenen Gesellschaft wachsende Gewaltbereitschaft und gegen jede Art des Terrorismus stellen. Ich glaube, dass sie nur durch ein solches Zeichen der Solidarität mit allen Opfern der Gewalt ihre Sicherheit wieder zurückerlangen könnten.
Ich bin mir aber leider auch unsicher, ob es ein glaubwürdiges Zeichen dieser Art geben wird.