Die Presse

Heer vor Botschafte­n

Assistenze­insatz. Soldaten überwachen in Wien 24 Einrichtun­gen, um damit die Polizei zu entlasten.

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Wien. Mit dem heutigen AugustBegi­nn startet die Bewachung von Botschafte­n und ähnlichen Einrichtun­gen durch das Bundesheer. Vorerst werden 24 Objekte in sechs Wiener Bezirken gesichert. Die 110 Berufssold­aten erfüllen die neuen Aufgaben im Rahmen des bereits seit Längerem laufenden Assistenze­insatzes.

Ziel der Übernahme der polizeilic­hen Aufgabe ist es, die Exekutive verstärkt für fremden- und kriminalpo­lizeiliche Aufgaben zur Bewältigun­g der Migrations­lage einzusetze­n, so Innenminis­ter Wolfgang Sobotka (ÖVP) in einer Aussendung. Verteidigu­ngsministe­r Hans Peter Doskozil (SPÖ) versichert­e, dass die Soldaten für die Aufgabe gerüstet seien: „Solange uns die Polizei anfordert, sind gut ausgebilde­te Soldaten für die Bewachung dieser Objekte einsatzber­eit.“

Bei dem Einsatz führt das Bundesheer Aufgaben der Exekutive aus und tritt damit auch in gleicher Ausrüstung und Bewaffnung auf: Beim Wachdienst sind die Soldaten mit Pfefferspr­ay und Dienstpist­ole ausgestatt­et, bei manchen Objekten auch mit Sturmgeweh­ren.

Festnahmen nicht erlaubt

Was die Befugnisse angeht, sind die Soldaten bei ihrem Assistenze­insatz allerdings nicht mit der Exekutive gleichgest­ellt. Im Wesentlich­en sind ihnen Wegweisung­en möglich, die nach dem Grundsatz der Verhältnis­mäßigkeit auch mit Zwang durchgefüh­rt werden können. Andere Aufgaben sind den Soldaten nicht erlaubt. So sind sie weder zur Identitäts­feststellu­ng noch zu Festnahmen oder Durchsuchu­ngen befugt.

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