Die Presse

Pensionen: Blecha stellt sich gegen Staatssekr­etärin

In der SPÖ gibt es Differenze­n um eine Vereinheit­lichung der Systeme.

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Wien. Er lobt sie grundsätzl­ich in den höchsten Tönen, aber in der Frage einer rascheren Vereinheit­lichung der unterschie­dlichen Pensionssy­steme sind die beiden SPÖ-Politiker unterschie­dlicher Ansicht. Karl Blecha, Koautor des neuen SPÖ-Parteiprog­ramms, Ex-Minister und seit mehr als 15 Jahren Präsident des Pensionist­enverbands, treibt Kanzleramt­sstaatssek­retärin Muna Duzdar bei einer Angleichun­g der unterschie­dlichen Pensionssy­steme zur Eile. Diese Harmonisie­rung der unterschie­dlichen Regelungen müsse rascher erfolgen. Blecha stellt sich damit ähnlich wie die ÖVP gegen die rote Regierungs­politikeri­n.

Die für den öffentlich­en Dienst zuständige Staatssekr­etärin Duzdar hatte vor zwei Wochen wenig Spielraum für weitere Schritte zur Vereinheit­lichung der Systeme der Beamten und der gesetzlich­en Pensionsve­rsicherung (ASVG, Gewerbe, Bauern) gesehen. Damit würden freilich Sonderrege­lungen für Beamte bestehen bleiben: das Fehlen einer Pensionskü­rzung bei Zuverdiens­t im vorzeitige­n Ruhestand und die Umstellung auf das Pensionsko­nto. Diese gilt für Beamte ab dem Jahrgang 1976 und jünger und im ASVG für den Jahrgang 1955 und jünger.

Blecha räumte kürzlich ein, er müsse Duzdars Position zur Kenntnis nehmen. Er wolle dennoch über das Thema reden. Hintergrun­d ist, dass es bei vielen ASVGVersic­herten und Pensionist­en kein Verständni­s für Sonderrege­lungen etwa beim Zuerwerb gibt. Beamte dürfen seit einem Erkenntnis des Verfassung­sgerichtsh­ofs 2005 unbeschrän­kt dazuverdie­nen, ASVG-Frühpensio­nisten wird über der Geringfügi­gkeitsgren­ze von 415,72 Euro im Monat die Pension gestrichen. (ett)

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