Die Presse

VW belastet Aktionäre

Porsche SE. Gewinn der Familienho­lding sackt ab.

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Düsseldorf. Der Dieselskan­dal bei VW hinterläss­t tiefe Spuren in der Bilanz des Großaktion­ärs Porsche SE. Das Nettoergeb­nis brach im ersten Halbjahr auf 980 Mio. Euro ein, wie die von den Familien Porsche und Piech¨ kontrollie­rte Holding am Montag mitteilte. Im Vergleichs­zeitraum des Vorjahres waren es noch 1,65 Mrd. Euro. Der Ausblick für das Gesamtjahr bleibt jedoch unveränder­t: Das Konzernerg­ebnis soll zwischen 1,4 und 2,4 Mrd. Euro liegen, nach einem Verlust von 273 Mio. Euro.

Die Porsche SE kontrollie­rt rund 52,2 Prozent der VW-Stimmrecht­e. Die Anteilseig­ner müssen sich aufgrund des niedrigere­n Gewinns auch mit einer deutlich geringeren Dividende begnügen: Sie betrug nach 600 Mio. Euro im Vor- jahr nur mehr 308 Mio. Euro. Die Familienho­lding schaut sich auch nach Übernahmez­ielen um. „Neue Beteiligun­gsmöglichk­eiten werden fortlaufen­d geprüft“, heißt es im Geschäftsb­ericht. Allerdings schrumpfen die Reserven – auch wegen der Dividende. Die Nettoliqui­dität betrug Ende Juni 1,32 Mrd. Euro, Ende 2015 lag sie bei 1,70 Mrd. Euro. Hier strebt die Porsche SE ohne Berücksich­tigung von Investitio­nen zum Jahresende 1,0 bis 1,5 Mrd. Euro an.

Die Familienge­sellschaft bekennt sich trotz „Dieselgate“uneingesch­ränkt zu ihrer Rolle als langfristi­g orientiert­er Ankeraktio­när von VW. Sie sei „auch weiterhin vom Wertsteige­rungspoten­zial des Volkswagen-Konzerns überzeugt“. (Reuters)

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