Kurseinbruch nach Bankenstresstest
Brexit verschlechtert die Stimmung im Gewerbe.
Österreich. Die Aktien der Raiffeisen Bank International rutschten am Montagvormittag um 7,12 Prozent auf 10,96 Euro nach unten. Freitagabend war die Konzernmutter, Raiffeisen Zentralbank (RZB), von der Europäischen Bankenaufsicht EBA an vorletzte Stelle beim jüngsten Stresstest gereiht worden.
Die gute Vorgabe vom Start hielt nicht lang: Die europäischen Aktienmärkte haben am Montag zu Mittag ins Minus gedreht. Ein Grund: Nach der Veröffentlichung erster Konjunkturdaten zeichnete die Stimmung im Verarbeitenden Gewerbe Großbritanniens ein düsteres Bild. Das BrexitVotum schien dem Land schwerer zugesetzt zu haben als der Eurozone. Der Einkaufsmanagerindex ging für Großbritannien von 49,1 auf 48,2 Zähler zurück, für die Eurozone fiel dieser von 52,8 auf 52 Punkte.
Nach den Resultaten des Bankenstresstests stand am Montag besonders die Bankbranche im Mittelpunkt des europäischen Marktgeschehens. Titel der Bank-AustriaMutter UniCredit führen dabei das Feld der Verlierer mit einem Minus von rund acht Prozent an. Die Papiere der Societ´e´ Gen´erale´ notierten mit minus 4,9 Prozent, und Wertpapiere der BBVA fielen zuletzt mehr als vier Prozent. Auch Raiffeisen verlor kräftig (siehe nebenstehenden Bericht).
Die US-Börsen sind fast unverändert in den Handel gestartet. Marktteilnehmer sagten, die nächste Zinserhöhung werde nach schwachen Konjunkturdaten erst später als bislang gedacht kommen. Einmal mehr sorgte die Telekombranche für Aufsehen: Verizon will für 2,4 Mrd. Dollar Fleetmatics übernehmen, einen GPSSpezialisten. Fleetmatics-Aktien verteuerten sich um bis zu 39 Prozent.