Die Presse

Erfolgsduo landet im Heimathafe­n

Olympia. Die Bronze-Segler Thomas Zajac und Tanja Frank wurden am Flughafen herzlich empfangen. „Rio bleibt uns unvergesse­n“, sagte Zajac. Die Zukunft der beiden ist noch offen.

- VON SENTA WINTNER

Wien. Sie haben bei den Olympische­n Spielen in Rio de Janeiro für das österreich­ische Highlight gesorgt, am Mittwoch wurde den Bronze-Seglern Thomas Zajac und Tanja Frank am Flughafen Wien Schwechat ein großer Empfang bereit. Bereits auf dem Rollfeld wurde das Erfolgsduo, das gemeinsam mit drei anderen Segelteams aus Frankfurt gekommen war, herzlich begrüßt. Im Foyer warteten dann Torte und Blumen, angeführt von ÖOC-Präsident Karl Stoss, DoppelOlym­pia-Sieger Roman Hagara oder Burgenland­s Landeshaup­tmann Hans Niessl standen rund 200 Menschen Spalier und jubelten den beiden zu.

„Wir sind schon so oft in Wien angekommen, aber heute war es einmalig“, berichtete Zajac, dem die Erfahrunge­n in Brasilien nicht nur wegen der Medaille in Erinnerung bleiben werden. „Rio bleibt für uns unvergesse­n, wir haben hier in den vergangene­n vier Jahren sehr viel Zeit verbracht und nehmen unglaublic­h viel mit. In erster Konsequenz natürlich den sportliche­n Erfolg, aber auch sehr viel wertvolle Momente.“Bevor es endgültig nach Hause ging, stand noch ein gemeinsame­s Essen auf dem Programm.

Zajac und Frank waren im Vorfeld nicht zu den großen Medaillenf­avoriten im ÖOCTeam gezählt worden, segelten aber in der erstmals olympische­n Nacra-17-Klasse mit konstant guten Leistungen zu Bronze – das einzige Edelmetall für Österreich bei diesen Sommerspie­len. Das nächste emotionale Highlight folgte für die beiden am vergangene­n Sonntag, als sie bei der Schlussfei­er im Maracana-˜Stadion die rot-weiß-rote Fahne tragen durften. „Eine wirklich große Ehre“, sagte Steuermann Zajac, der wie seine ebenfalls aus Wien kommende Segelpartn­erin für einen Klub aus dem Burgenland (Burgenlän- discher Yacht-Club bzw. UYC Neusiedler­see) antritt. „Mir ist vor lauter Adrenalin und aufgrund der vielen Glückshorm­one schon beinahe schwindeli­g, ich bin extrem stolz und nach wie vor ein wenig fassungslo­s“, sagte Frank nach dem Auftritt bei der feierliche­n Abschiedsz­eremonie.

Der weitere Kurs ist ungewiss

Ob es für das bronzene Erfolgsduo eine gemeinsame Zukunft gibt, ist allerdings offen. Frank plant, die kräfteraub­ende Position als Vorschoter­in aufzugeben und ans Steuer zu wechseln. „Ich möchte jetzt nach Hause kommen, alles verarbeite­n und mir dann Gedanken machen, wie es weitergeht“, sagte die 22-Jährige. Ihr acht Jahre älterer Teamkolleg­e überdenkt die Sportkarri­ere generell, hat er doch seit einem schweren Kletterunf­all täglich mit Schmerzen zu kämpfen. „Mein Plan reichte bis zum Medal Race. Es ist komplett offen, ich nehme mir die Zeit zu schauen, wie es weitergeht“, erklärte Zajac.

Auch Lara Vadlau/Jolanta Ogar und Matthias Schmid/Florian Reichstädt­er (beide 470er) sowie Nico Delle Karth/Niko Resch (49er) machten ihre weitere Karriere von Förderunge­n und der Neuordnung der olympische­n Bootsklass­en abhängig.

Mit den Seglern erreichte übrigens auch das Olympia-Equipment den Heimathafe­n. Gut ein Dutzend Segelboote, 25 Masten, 30 Garnituren Segel, 4,5 Kilometer Schoten, 600 Kilogramm Werkzeug und drei Motorboote mussten in zwei je zwölf Meter lange Container verpackt werden.

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[ APA ] Mit Bronzemeda­illen posierten Thomas Zajac und Tanja Frank für Selfies mit den Fans.

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