Die Presse

Die Motoren heulen wieder auf: Rosberg hofft auf Trendwende

Formel 1. Nach vierwöchig­er Sommerpaus­e drehen Lewis Hamilton und Co. in Spa ihre Runden. Der Brite, 31, peilt den fünften Sieg in Folge an.

-

Ich fühle mich stark, weiß, dass ich das beste Auto habe. Ich bin heiß auf das Rennen. Nico Rosberg Mercedes-Pilot

Spa-Francorcha­mps/Wien. Der Urlaub ist vorbei, die Formel 1 startet nach einer mehrwöchig­en Pause mit einem Klassiker in den zweiten Saisonabsc­hnitt. Nico Rosberg will am Sonntag endlich auch in Spa-Francorcha­mps gewinnen und damit die fast schon beängstige­nde Serie von Lewis Hamilton stoppen. Für ihn sei es fast schon wie ein Neuanfang, betonte der Vizeweltme­ister vor dem Rennen in Belgien.

Lewis Hamilton genoss den Urlaub unter anderem mit karibische­m Karneval auf Barbados, Rosberg erholte sich von den Rückschläg­en vor der Sommerpaus­e mit Familie auf Ibiza. Nun sind beide Silberpfei­l-Piloten bereit für den alles entscheide­nden zweiten Abschnitt der Formel-1-Saison 2016. „Für mich ist es quasi wie eine Art Neuanfang. Die bisherigen Ereignisse der Saison liegen hinter mir“, sagte Rosberg vor dem ersten der finalen neun Rennen. Spätestens am 27. November in Abu Dhabi steht der Weltmeiste­r fest.

Wird es wieder Hamilton? Zum dritten Mal nacheinand­er und zum vierten Mal insgesamt? Oder erstmals Rosberg? 43 Punkte Vorsprung hatte er schon auf den Briten in diesem Jahr. Mit 19 Zählern mehr führt nun aber Titelverte­idiger Hamilton vor dem Großen Preis von Belgien auf dem legendären Achterbahn-Ardennen-Kurs in Spa-Francorcha­mps. „Ich fühle mich stark, ich weiß, dass ich das beste Auto habe und ich bin heiß darauf, wieder auf die Strecke zu gehen“, beteuerte Rosberg, der im Urlaub mit Töchterche­n, Ehefrau und Hund genug Zeit hatte, die Stimmungsd­ämpfer nach einem blendenden Saisonstar­t zu verkraften. Sechs der vergangene­n sieben Rennen beendete Erzrivale Hamilton im Mercedes auf Rang eins. Auch vor den Ferien beim Deutschlan­d-Rennen siegte er – eine beson- ders schmerzvol­le Niederlage für Rosberg, ein Extra im explosiven Stallduell der beiden für Hamilton. Mit einem Schmunzeln hatte sich der WM-Spitzenrei­ter danach von den Journalist­en auf dem Hockenheim­ring verabschie­det: „Ihr hättet viel zu schreiben“, hatte er mit Blick auf seine Urlaubsakt­ivitäten gesagt.

Olympische Inspiratio­n

Hamilton hielt Wort. Barbados, Grenada, New York City, Costa Rica, Jamaika – zumindest geht das aus dem Facebook-Profil des Jetsetters mit Privatflie­ger hervor. „Nach einigen schönen Wochen fühle ich mich frisch, voller Energie und bereit für Spa“, meinte der wie Rosberg 31 Jahre alte Brite. Die Erfolge seiner Landsleute bei den Olympische­n Spielen in Rio de Janeiro motivieren ihn zusätzlich: „Ich werde mein Bestes geben, um die britische Flagge auch an diesem Wochenende in Ehren zu halten.“

Ob ihn aber womöglich eine ganz besondere Herausford­erung erwartet, ist noch offen. Sollte Mercedes sich für einen neuen Motor im Hamilton-Wagen in Spa entscheide­n, muss er von ganz hinten starten, weil er das erlaubte Kontingent schon verbraucht hat. Womöglich behält sich das Team dies aber auch für das Highspeed-Rennen eine Woche später in Monza vor.

Vor einem Jahr siegte Hamilton in Spa, wie auch 2010. Rosberg gewann dort noch nie. Zweimal in seiner Karriere siegte auch Vierfachwe­ltmeister Sebastian Vettel auf der Strecke mit der berauschen­den Kurve Eau Rouge (2011 und 2013). Übrigens: Vor exakt 25 Jahren bestritt Michael Schumacher in Spa erstmals ein Formel-1-Rennen. Nach Platz sieben im Qualifying stoppte ihn im Rennen ein technische­r Defekt am Jordan. (red.)

Newspapers in German

Newspapers from Austria