Dragovi´c geht zu Bayer Leverkusen
Transfer. Aleksandar Dragovi´c wechselte um kolportierte 18 Millionen Euro von Dynamo Kiew in die deutsche Bundesliga zu Bayer Leverkusen. Für den ÖFB-Teamspieler „der richtige Schritt“.
Fußball. ÖFB-Teamverteidiger Aleksandar Dragovic´ wechselt von Dynamo Kiew zu Bayer Leverkusen. Damit hat sich der ÖsterreicherAnteil in der deutschen Bundesliga auf 18 erhöht, drei davon werden auch in der Champions League im Einsatz sein.
Leverkusen/Kiew. Die rot-weiß-rote Abordnung in der deutschen Bundesliga hat am Dienstagabend Zuwachs bekommen. Nach langem Hin und Her, vielen Spekulationen ist der Wechsel von Aleksandar Dragovic´ von Dynamo Kiew zu Bayer Leverkusen offiziell. Seit Wochen hatte der Bundesligist den Innenverteidiger umworben, nun einigte man sich auf einen Vertrag bis 2021. Bei der Werkself trifft der 25-Jährige mit Julian Baumgartlinger und Ramazan Özcan auf zwei Nationalteamkollegen. Über die Ablösesumme wurde Stillschweigen vereinbart, laut „Bild“-Zeitung soll sie aber bei rund 18 Millionen Euro liegen. Damit stellt Dragovic´ eine neue ÖFB-Bestmarke auf, bislang war sein Wechsel von Basel nach Kiew um rund neun Millionen Euro der teuerste eines österreichischen Fußballers.
„Das Umfeld ist perfekt, der Erfolgshunger deutlich spürbar, Leverkusen ist für mich der richtige Schritt, ich bin extrem froh und erleichtert, dass die Vereine nach intensiven Verhandlungen eine Einigung erzielt haben“, wurde Dragovic´ in einer Aussendung zitiert. Die Hartnäckigkeit der Deutschen in den Verhandlungen dürfte den Ausschlag gegeben haben. „Leverkusen hat von Beginn an klargemacht, dass sie mich wollen, nie lockergelassen und sehr hart um mich gekämpft. Das imponiert mir extrem, gleichzeitig pusht es mich. Ich möchte dieses Vertrauen so rasch wie möglich zurückzahlen.“
Schwerer Weg zur Unterschrift
Leverkusen-Geschäftsführer Michael Schade deutete unterdessen an, dass es bis zum Abschluss des Transfers kein leichter Weg war. „Wir haben uns vorgenommen und es auch umgesetzt, unseren Kader zusammenzuhalten und punktuell zu verstärken. Wir sind froh, dass unsere Geduld in dieser recht schwierigen Personalie zum Erfolg geführt hat. Es war nicht leicht, umso glücklicher sind wir, dass es doch noch geklappt hat“, sagte Schade.
Eigentlich ist die Devise des Klubs gewesen, erst im Fall eines Abgangs von Ömer Toprak zu Dortmund aktiv zu werden. Der Türke ist vorläufig noch da, und hat nun mit Dragovic´ einen neuen Konkurrenten. „Aleksandar ist ein bereits sehr erfahrener Innenverteidiger. Er bringt viel Qualität ein, mit ihm sind wir auf dieser Position für die Zukunft gewappnet 2016 um von Dynamo Kiew (UKR) zu Bayer Leverkusen (GER). 2013 um FC Basel (SUI) zu Dynamo Kiew. 2010 um von Salzburg zu Enschede (NED). 2010 um von Enschede zu Bremen (GER). 2015 um von Köln (GER) zu Tottenham (ENG). vom und breit aufgestellt“, erklärte Sportdirektor Rudi Völler, der den Neuzugang als „wichtigen Baustein einer national und international konkurrenzfähigen Mannschaft“bezeichnete.
Stammplatz und Königsklasse
In Kiew, wo er noch bis 2018 unter Vertrag gestanden wäre, zählte Dragovic´ zum Stammpersonal, brachte es inklusive der bereits begonnenen aktuellen Saison auf insgesamt 100 Ligaspiele (drei Tore). Die deutsche Liga startet hingegen erst am Wochenende, der ÖFBTeamspieler möchte Trainer Roger Schmidt rasch von seinen Qualitäten überzeugen. Die Konkurrenz in ist allerdings groß, neben den abwanderungswilligen Toprak und Kyriakos Papadopoulos kämpfen auch Jonathan Tah, Andre Ramalho und Tin Jedvaj um einen Platz in der Innenverteidigung. „Die Ak- kus sind voll, jetzt ist auch der Kopf klar. Ich kann mich ausschließlich auf das Sportliche konzentrieren und werde alles daransetzen, so schnell wie möglich ein Teil der Mannschaft zu werden“, kündigte der Innenverteidiger vor dem Saisonauftakt bei Gladbach am Samstag an. Da Leverkusen die vergangene Saison auf Platz drei beendet hat, wartet im Herbst die Gruppenphase der Champions League.
Über den Transfer hat sich auch die Austria gefreut. Da Dragovic´ sieben Jahre im violetten Nachwuchs gespielt hat, sind die Wiener als Ausbildungsklub an der so genannten Solidarity-Kompensation von fünf Prozent der Ablöse beteiligt. „Wir müssen uns erkundigen, wie viel die Transfersumme ist, Fixum und Bonuszahlungen. Dann werden wir unseren Anspruch anmelden“, sagte Austrias AG-Vorstand Markus Kraetschmer. (red)