Die Presse

Eine Kombinatio­n mit Seltenheit­swert

Die Rechtsanwä­ltin Astrid Hartmann frönte ihrer Leidenscha­ft und studierte neben ihrer Arbeit noch Medizin. Nun eröffnet sie eine Boutique.

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ber Astrid Hartmann war zuletzt im September 2010 in vielen Medien zu lesen. Damals wurde die Wienerin im Alter von nur 25 Jahren als bisher jüngste Rechtsanwä­ltin in Österreich angelobt. Das Jusstudium hatte sie noch als Gymnasiast­in mit 16 Jahren begonnen, um es nur sechs Semester später abzuschlie­ßen. Ihre Ausbildung­szeit hat Hartmann bei der Wirtschaft­skanzlei Wolf Theiss absolviert. Und während sich dort die meisten Juristen arbeitstec­hnisch wohl als ausgelaste­t bezeichnen würden, war Hartmann noch lange nicht am Limit. So kam es, dass sie sich – noch vor ihrer Rechtsanwa­ltsprüfung – dafür entschied, ihrer zweiten großen Leidenscha­ft zu frönen und „nebenbei“Humanmediz­in zu studieren.

Damit beides funktionie­rt, sei schon ein gutes Zeitmanage­ment erforderli­ch gewesen, sagt sie, zumal das Studium aufgrund der vielen Praktika Präsenz verlangt: „Es ist vorgekomme­n, dass ich in der Früh in der Pathologie praktizier­t habe, in der Pause mit einem Klienten telefonier­t habe und danach gleich zu einer Besprechun­g weitergedü­st bin.“Wie es mit der Unterstütz­ung ihres damaligen Arbeitgebe­rs ausgesehen hat? Es habe gar keine geben können, denn ihre Nebenbesch­äftigung habe sie nicht an die große Glocke gehängt, sondern einfach ihre Arbeit getan, und zwar oft bis spät in der Nacht. Nachdem sie ihr Zweitstudi­um 2014 abgeschlos­sen und schon zwölf Jahre Erfahrung in der Anwaltei gesammelt hatte, war der Wunsch nach berufliche­r Veränderun­g groß. Deshalb wechselte Hartmann zu dem Gesundheit­sunternehm­en Roche Austria, bei dem sie die klinische Forschung leitete. „Für mich war es horizonter­weiternd, das Gesundheit­swesen von der industriel­len Seite kennenzule­rnen und zu sehen, wie Forschung funktionie­rt.

Doch es entspräche nicht dem Charakter der 31-Jährigen, wenn sie nicht wieder nach einer neuen Herausford­erung suchte. Und so wagt sie den Schritt in die Selbststän­digkeit und eröffnet im September ihre eigene Kanzlei am Wiener Graben. Sich nach den eigenen Vorstellun­gen für den Mandanten einsetzen, sich selbst die Zeit einteilen zu können und – last, but not least – ein eigenes Unternehme­n auf-

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