Die Presse

Die Bananensch­achtel und der Sand im Kühlschran­k

- VON FRIEDERIKE LEIBL E-Mails an: friederike.leibl-buerger@diepresse.com

Noch hartnäckig­er als die Urlaubs erinnerung an Hunderte Menschen in einer Abflughall­e, die es alle eilig haben, aber in verschiede­ne Richtungen, ist der Sand, der auch noch Wochen nach der Rückkehr an den ungewöhnli­chsten Orten auftaucht. Dass er aus dem Buch rieselt, war zu erwarten, aber dass er plötzlich im Kühlschran­k auftaucht, ist doch eine Überraschu­ng.

Die Hobbykr im inolo gen, mit denen man einen Haushalt teilt, können den Weg zurückverf­olgen. Da hat jemand die Schokolade, die in der Badetasche geschmolze­n ist, in den Kühlschran­k gepfeffert und dabei noch ein wenig Restsand und eine halbe Muschel erwischt. Wer auf die Idee gekommen ist, Schokolade an den Strand mitzunehme­n, für den Fall einer Nahrungsmi­ttel unter versorgung, ist auch rasch geklärt. Mein großer Bruder hat übrigens für solche Situatione­n auch heute immer noch eine sogenannte Notbanane mit.

Da Bananen aber außerhalb von Bananen schachteln extrem schlecht reisen, sind sie unter anderem auch in Badetasche­n streng verboten. Weitere Dinge, deren Qualität durch längeren Aufenthalt im Sommergepä­ck nicht gesteigert wird, sind Schinken käse sandwich es, Lippenstif­te, Verpackung von Eis, aber auch Kassenzett­el, deren Aufdruck sich bei der Konfrontat­ion mit Hitze, Nässe und Sonnencrem­e in kürzester Zeit in nichts auflöst.

Die Zahl der Kassenbons ist im Süden ins Unendliche gestiegen. Auch für Beträge unter einem Euro sind Belege Pflicht. In ein paar Jahren wird es dann nicht mehr um die Verringeru­ng der Plastiksac­kerln gehen, die an windigen Tagen höher als die Kites in den Himmel steigen, sondern um das Problem mit dem Thermopapi­er. Dass Kassenzett­el in den Restmüll gehören, hat sich bei Konsumente­n noch nicht herumgespr­ochen.

Bananen kartons haben hingegen eine extremerfo­lgre icheWi eder verw er tungs laufbahn. Zu Chiquita lässt sich viel sagen, aber mit deren legendärer Schachtel wurde etwas Bleibendes geschaffen.

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