Der Optionspreis wird zum Rabatt
Zertifikate-Lexikon. Mit Discountzertifikaten kauft man Aktien verbilligt. Dafür verkauft man eine Option.
Wien. Wer ein Zertifikat erwirbt, dessen Basiswert eine Aktie ist, wird dadurch noch lang nicht zum Eigentümer des Unternehmens. Meist gibt es auch keine Dividende. Letztere geht allerdings im Regelfall nicht verloren, sondern wird dazu verwendet, um das Zertifikat attraktiver zu gestalten. So kann etwa der Rabatt bei einem Discountzertifikat höher ausfallen: Über ein solches Produkt kann man verbilligt in eine Aktie investieren, dafür ist der mögliche Gewinn begrenzt.
Der Emittent des Discountzertifikats (meist eine Bank) investiert – anders als bei einer Aktienanleihe – tatsächlich in den Basiswert. Stimmrechte auf der Hauptversammlung kann der Anleger aber nicht wahrnehmen. Die Bank führt für den Anleger außerdem ein Optionsgeschäft durch. Sie verkauft einem Dritten eine Option, also das Recht, die Aktie zu einem vorher festgelegten Preis kaufen zu können.
Für diese Option muss der Dritte bezahlen. Das Geld wird verwendet, um dem Anleger den Rabatt (Discount) zu ermöglichen. Er kann die Aktie scheinbar billiger kaufen. Tatsächlich bezahlt er dafür mit Geld plus der Verpflichtung, die Aktien zu einem bestimmten Preis abzugeben, wenn der Dritte das will.
Sollte nun die Aktie fallen, wird der Dritte seine Option nicht ziehen – er bekommt das Papier ja billiger auf dem Markt. Der Anleger behält die Aktien, die im Idealfall weniger stark gefallen sind, als die Optionsprämie (der Discount) ausmacht. (Bei vielen Zertifikaten erhält man dann trotzdem nicht die Aktie, sondern den Gegenwert in bar.)
Steigt die Aktie jedoch, wird sie der Dritte zu dem vereinbarten Preis kaufen wollen. Der Anleger muss sie also abgeben. Sein Ertrag ist somit begrenzt, auch wenn die Aktie noch so stark über den Ausübungspreis steigt. (red.)