Doppelsieg der Silberpfeile in Ferraris Hochburg
Formel 1. Nico Rosberg gewann den Grand Prix von Monza vor Lewis Hamilton, Sebastian Vettels dritter Platz lindert den Schmerz der Scuderia nur wenig. Bernie Ecclestone kündigt Verkauf der Königsklasse für 8,5 Milliarden Dollar an.
Monza. Nico Rosberg feierte nach einem furiosen Start seinen ersten Formel-1-Sieg beim GP von Italien, der deutsche Mercedes-Pilot jubelte in Monza vor WM-Spitzenreiter Lewis Hamilton. Der Wiesbadener ließ eine Woche nach seinem Premierensieg in Spa-Francorchamps seinem britischen Teamkollegen, der den Start „verschlafen“hatte, keine Chance. Auf das Podest schaffte es Sebastian Vettel beim Heimrennen von Ferrari vor Zehntausenden Tifosi.
Nach seinem siebenten Saisonsieg beim Europa-Finale der Formel 1 hat Rosberg nun nur noch zwei Punkte Rückstand in der WMWertung auf Hamilton. Rosberg war in seinem 199. Grand Prix eine Klasse für sich, hielt seine Konkurrenten stets auf Distanz. „Meine Chance auf die Fahrer-WM lebt“; schrie Rosberg der auf die Zielgerade geströmten Menschenmenge zu. „Ich werde attackieren.“
Bei der Scuderia hat man trotz des Podestplatzes laut Ferrari-Präsident Sergio Marchionne die WM 2016 abgehakt. „Wir haben unsere Ziele verpasst. Es hat keinen Sinn, irgendetwas schönzureden. Das Auto ist nicht da.“Sieben Rennen in Übersee sind nach dem EuropaFinale nun noch zu fahren.
Kauft UPC–Mutter die F1?
Die Formel 1 sollte schon so oft verkauft werden, nun scheint jedoch ein Milliarden-Deal konkrete Formen anzunehmen. Für 8,5 Mil- liarden Dollar (7,6 Mrd. Euro) will der Amerikaner John Malone mit seinem Unternehmen die Königsklasse des Motorsports übernehmen. Bernie Ecclestone bestätigte am Rand des GP von Monza dem Fachmagazin „Auto, Motor und Sport“bereits die Abwicklung in den kommenden Tagen. Kommt es dazu, dürfte auch die Ära des 85-Jährigen zu Ende gehen. Er lenkt die Formel 1 seit dem Ende der 1970er-Jahre als Lebenswerk.
Käufer sonder Zahl wurden bereits gehandelt. Investmentgruppen aus China oder Katar, Mäzene aus den Vereinigten Arabischen Emiraten, ja sogar mehrfach Dietrich Mateschitz. Malone will aber nun offensichtlich ernst machen mit seinem Unternehmen Liberty Media. Laut Forbes soll der 75-Jährige sechs Milliarden Dollar Barvermögen besitzen. Liberty ist der Mutterkonzern von UPC, dem in Österreich marktführenden Kabelanbieter.