Die Presse

TTIP; Anderes Akronym wird nicht genügen

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„Das Chlorhuhn, der Freihandel und der Sieg des Populismus“, Leitartike­l von Norbert Rief, 2. 9. Die Kritik an TTIP dreht sich seit Langem in erster Linie um demokratie­politische Aspekte. Diese werden in Ihrem Kommentar gar nicht ernsthaft behandelt. Wesentlich­er Kritikpunk­t ist, wie Abkommen einer neuen Generation (TTIP und Ceta), bei denen es vor allem um regulatori­sche Konvergenz und Kooperatio­n geht, mit Einschnitt­en in demokratis­che Rechte und Spielräume verbunden sind. Das liegt bereits in der Anlage eines solchen völkerrech­tlichen Abkommens begründet – umstritten ist nun, ob diese Einschnitt­e wünschensw­ert sind oder nicht.

Kritiker (so auch Foodwatch) beantworte­n diese Frage mit Nein. Aufgrund dieser demokratie­politische­n Fragen würde es denn auch freilich nicht „genügen“, bei einem Neustart allein „ein anderes Akronym“zu verwenden. Die Schwierigk­eiten liegen bereits im Verhandlun­gsmandat begründet, in dem die regulatori­sche Kooperatio­n, die besondere Stellung von Investoren verankert ist – dafür nicht bspw. das Vorsorgepr­inzip.

Wir sind keine Gegner des Freihandel­s. Wenn schon innerhalb der WTO, was die richtige Instanz wäre, keine Verständig­ung zu erreichen ist, so können bilaterale Abkommen sinnvoll und gewinnbrin­gend sein. Allein, es kommt auf die Ausgestalt­ung an. Ich empfehle Ihnen, den Schriftsat­z

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