Schwere Luftangriffe erschüttern syrische Stadt Aleppo
Nach Ende der Waffenruhe eskaliert Lage in Syrien. UNO will Genfer Friedensgespräche wieder in Gang setzen.
New York/Damaskus. Es waren die schwersten Luftangriffe seit Monaten, die die Menschen im eingeschlossenen Ostteil der nordsyrischen Stadt Aleppo erdulden mussten. Bei den Bombardements kamen nach Angaben eines Arztes mindestens 45 Menschen ums Leben. Derart heftige Angriffe habe es seit April nicht mehr gegeben, erklärten Vertreter der Rebellen am Donnerstag. Seit dem Auslaufen einer einwöchigen Feuerpause sind die Kämpfe in Syrien wieder voll entbrannt.
Eine Waffenruhe habe nur dann eine Chance, wenn die syrischen Streitkräfte und deren russische Verbündete ihre Luftangriffe einstellten, sagte US-Außenminister John Kerry bereits am Mittwoch. Dieser Forderung schloss sich am Donnerstag auch der deutsche Außenminister, Frank-Walter Steinmeier, an. Die Lage in Syrien stehe auf Messers Schneide, sagte Steinmeier am Rande der UN-Vollversammlung in New York. „Der Weg führt nur über ein zeitlich begrenztes, aber vollständiges Verbot aller militärischen Flugbewegungen über Syrien – mindestens für drei, besser für sieben Tage.“
UNO schickt neue Hilfskonvois
Trotz der immer prekäreren Lage auf den syrischen Schlachtfeldern hofft man seitens der Vereinten Nationen, erneut Schwung in Friedensverhandlungen bringen zu können. Die UNO will einen Neustart für die festgefahrenen Genfer Syrien-Gespräche versuchen. Ziel sei es, möglichst bald von separaten Gesprächen zu direkten Verhandlungen zwischen der Regierung und den Rebellen überzugehen, sagte der stellvertretende UNSonderbeauftragte für Syrien, Ramzy Ezzeldin Ramzy, am Donnerstag in Genf.
Indessen nahm die UNO nach zwei Tagen Pause wieder ihre Hilfslieferungen auf. Zuvor waren sie eingestellt worden, weil am Montag ein Konvoi in der Nähe von Aleppo zerstört worden war. (APA/dpa/Reuters)