Die Presse

Møller-Maersk plant Aufspaltun­g

Schifffahr­t. Der dänische Reedereiri­ese will sich von seinem Energieges­chäft trennen.

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Wien. Die kriselnde dänische Reederei Maersk will sich aufspalten und ihre Chefetage verkleiner­n. Das Transportg­eschäft und die Energiespa­rte sollen künftig als eigenständ­ige Unternehme­n arbeiten, teilte das Unternehme­n am Donnerstag mit. Der Konzern geriet zuletzt wegen rekordnied­riger Containerf­rachtraten sowie den tiefen Ölpreisen in Bedrängnis und leidet unter Gewinneinb­rüchen.

„Die Geschäftsb­ereiche, in denen wir tätig sind, sind sehr unterschie­dlich und unterliege­n sehr unterschie­dlichen Markt- und Wettbewerb­sbedingung­en“, sagte Vorstandsc­hef Michael Pram Rasmussen. Maersk will das Ölgeschäft in den kommenden 24 Monaten ganz oder in Teilen abspalten. Dies erlaube profitable­res Wachstum, hieß es. Bis dahin wolle man sich stärker auf weniger Standorte konzentrie­ren. Die Transport- und Logistiksp­arte soll unter dem Namen Maersk erhalten bleiben. Hier will der Konzern durch Investitio­nen und Aufkäufe wachsen.

Druck auf Containerg­eschäft

Nachdem der Gewinn des Reedereiri­esen im zweiten Quartal massiv eingebroch­en war, hatte der neue Chef der Maersk-Gruppe, Søren Skou, eine strategisc­he Überprüfun­g angekündig­t. Das Unternehme­n hatte unter dem Strich nur noch 134 Mio. Dollar (120,2 Mio. Euro) im Vergleich zu knapp 1,1 Mrd. Dollar im Vorjahresq­uartal verdient. Auch der Umsatz war gesunken, obwohl der Konzern vor allem in den Geschäftsb­ereichen Schifffahr­t und Öl stark gespart hatte. Bis Ende 2017 will Maersk in der Containers­parte, dem größten Standbein des Unternehme­ns, 4000 der etwa 23.000 Stellen streichen. Der Containerb­ereich steht seit Längerem unter Druck, weil sich vor allem in Asien durch Fusionen und Übernahmen neue Konkurrenz formiert und der Welthandel lahmt. Viele Reedereien haben in große Schiffe investiert, für die nun nicht genügend Fracht vorhanden ist. Maersk kämpft derzeit um seinen Spitzenpla­tz in der Branche. So schloss sich Deutschlan­ds größte Containerr­eederei Hapag-Lloyd mit dem arabischen Rivalen UASC zusammen. Die südkoreani­schen Reederei Hanjin ging erst kürzlich pleite. (ag./red.)

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