David Davis – der Brexit-Minister
Der Konservative ist ein EU-Gegner aus Leidenschaft.
Während alle Welt die Ernennung von Boris Johnson zum Außenminister kommentierte, war das Comeback von David Davis die vielleicht größte Überraschung der Regierungsbildung durch die neue britische Premierministerin Theresa May. Von den Hinterbänken des Parlaments, auf denen er die vergangenen acht Jahre verbracht hat, kehrt man normalerweise nicht ins Rampenlicht zurück. Doch als Minister für den Brexit hat der 67-Jährige nun eine Schlüsselposition für die Zukunft seines Landes inne.
Nicht, dass sich Davis das nicht zutrauen würde. „Er hat die Eigenschaft, jeden seiner Chefs wissen zu lassen, dass er es eigentlich besser kann“, schrieb der Publizist Matthew D’Ancona, ein intimer Kenner der konservativen Partei, über den neuen Minister. Dabei lässt Davis keinen Zweifel daran, dass für ihn die Kontrolle der Zuwanderung an erster Stelle steht. Dafür wurde er auch in die Regierung geholt: Seine Präsenz allein gilt als Zusicherung an die BrexitWähler, dass der Austritt ohne Wenn und Aber durchgezogen wird.
Der Sohn einer alleinerziehenden Mutter lernte beim Aufwachsen in einem sozialen Problemviertel in Südlondon, sich mit großer Härte durch das Leben zu kämpfen. Gegen sich und gegen andere. Seine Gesellschaftsvision ist die eines möglichst kleinen Staates. Davis ist in seinen fast 30 Jahren im Parlament auch als führender Verteidiger der Bürgerfreiheiten hervorgetreten. Größtes Feindbild ist für ihn die EU-Kommission.