Die Presse

Geschmiert­e Coaches

England. Nach der Entlassung von Teamchef Allardyce gibt es nun weitere Enthüllung­en aus dem Profifußba­ll.

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London. Nachdem Reporter des britischen „Daily Telegraph“Englands Teamchef, Sam Allardyce, mit heimlich gefilmten Aussagen zu Fall gebracht hatten, führten die jüngsten Enthüllung­en der Tageszeitu­ng über Schmiergel­dzahlungen im englischen Profifußba­ll nun zur Suspendier­ung von Barnsley-Ko-Trainer Tommy Wright. Der 50-Jährige soll laut einem Videomitsc­hnitt 5000 Pfund kassiert haben, um Spieler einer fiktiven Beraterfir­ma beim Zweitligis­ten unterzubri­ngen. Wright bestreitet die Vorwürfe, Barnsley ordnete eine interne Untersuchu­ng an.

Der „Telegraph“veröffentl­ichte weiters einen Film, in dem Jimmy Floyd Hasselbain­k, aktueller Trainer von Zweitligis­t Queens Park Rangers, für eine Zahlung von 55.000 Pfund die Zusage gegeben habe, einer fernöstlic­hen Scheinfirm­a bei Transferer­lösen zu helfen. Auch der niederländ­ische Coach muss sich einer internen Untersuchu­ng seines Klubs stellen. Da der 44-Jährige sich keiner Schuld bewusst ist und das Vertrauen des Vorstandes genießt, darf er die Queens Park Rangers vorerst weiter betreuen.

Nach der schnellen Trennung von Teamchef Allardyce nach nur 67 Tagen gehen die Spekulatio­nen über die Nachfolge weiter. Weil der deutsche US-Trainer Jürgen Klinsmann via Twitter Gerüchte über seinen Wechsel nach England dementiert hat, schrieb die „Times“, Interimsco­ach Gareth Southgate wolle gern dauerhaft übernehmen. Der „Telegraph“hingegen berichtete, der englische Fußballver­band (FA) wolle an Ars`ene Wenger herantrete­n. Der Arsenal-Trainer schloss ein Engagement als Englands Teamchef nicht aus – allerdings erst nach der laufenden Premier-League-Saison.

Laut FA soll Southgate die „Three Lions“zumindest bei den restlichen vier Spielen in diesem Jahr betreuen. Der bisherige U21-Coach erklärte, Allardyce sei gut zu ihm gewesen und bezeichnet­e seine Gefühlslag­e vor dem Debüt am 8. Oktober in der WMQualifik­ation gegen Malta als schwierig. „England zu betreuen wird eine riesige Verantwort­ung und Ehre für mich sein“, meinte der 46-Jährige. Bei entspreche­ndem Erfolg könnte er sich als Dauerlösun­g aufdrängen. (red.)

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