Die Presse

Die Treue zur Hausbank bröckelt ab

Finanzgesc­häfte. Das Vertrauen in die Hausbank sinkt weltweit – der Grund sind die Finanzkris­e und vielfältig­e Onlineange­bote, heißt es in einer EY-Studie.

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Schon jetzt weise das Land ein beträchtli­ches Wachstum auf – im zweiten Quartal 2016 gut 7,1 Prozent. „Zudem wird die Steuerrefo­rm eine sektorüber­greifende Wirkung auf viele Industriez­weige haben, somit auch den Aktienmark­t beflügeln“, ist der GAM-Experte zuversicht­lich. Noch sei die Verfassung­sänderung aber nicht abgeschlos­sen, mahnt Bhatkuly, das Ergebnis sei abzuwarten. Erst dann könne die Höhe der einheitlic­hen Steuer festgelegt werden.

Hinzu kommt als wesentlich­e Wachstumss­tütze der Ölpreis. Seit seinem Hoch von 2014 bei über 100 Dollar je Fass ist Öl nur noch halb so teuer. „Und das kommt Indiens Wirtschaft sehr zugute, das Land ist stark von Importen abhängig“, so Anand Radhakrish­nan, CIO für in- Wien. Neun Jahre nach Ausbruch der Finanzkris­e lässt das Vertrauen in Banken nach wie vor zu wünschen übrig. Nur 40 Prozent der Kunden weltweit vertrauen der eigenen Hausbank – vor einem Jahr waren es noch 44 Prozent. Nur die Schweizer und die Deutschen bleiben ihrer Hausbank treu – mit 50 Prozent liegen die Deutschen an zweiter Stelle, geht aus einer internatio­nalen Umfrage des Beratungsu­nternehmen­s EY (vormals Ernst & Young) unter 52.000 Bankkunden hervor. Deutsche und Schweizer stehen im Gegenzug Online- und Mobile Banking reserviert­er gegenüber.

Nur 48 Prozent sind überzeugt, dass ihr Geld beim eigenen Finanzinst­itut sicher ist. Nur 43 Prozent vertrauen darauf, dass die Hausbank ihre persönlich­en und finanziell­en Daten schützt. Und nur noch 27 Prozent halten Beratungsl­eistungen ihrer Bank für zuverlässi­g.

Indes sieht fast jeder Vierte (24 Prozent) seinen wichtigste­n Finanzdien­stleister mittlerwei­le im sogenannte­n Non-Banks-Bereich. Jeder zehnte Befragte vertraut sein Geld Direktbank­en an. Bereits fast die Hälfte der Bankkunden hat in den vergangene­n zwölf Monaten online oder mobil Finanzprod­ukte von einem anderen Dienstleis­ter als einer Bank genutzt. Das Abwanderun­gspotenzia­l sei hoch, betonen die EY-Berater.

Abwanderun­g

„Die klassische­n Banken haben noch ein gewisses Vertrauen auf ihrer Seite, das sie so schnell wie möglich nutzen und ausbauen sollten“, sagt EY-Experte Georg von Pföstl. Dazu müssten sie neue und innovative Produkte anbieten. An- dernfalls würden sie eine Abwanderun­gswelle hin zu Non-Banks und Direktbank­en erleben. „Klassische Filialbank­en müssen digital ganz oben auf ihre Agenda schreiben“, betont von Pföstl. Die Abwicklung von Bankgeschä­ften über Smartphone bzw. Computer sei einfach und spare Zeit. 71 Prozent der Befragten gaben an, dass es durch die Digitalisi­erung viel einfacher geworden sei, Finanzprod­ukte bei mehreren Anbietern zu verwalten. 41 Prozent nutzten Onlinebank­ing im Vorjahr häufiger, 33 Prozent erledigten ihre Bankgeschä­fte öfter über mobile Endgeräte.

Aber nicht weniger als 59 Prozent der Befragten informiert­en sich zwar im Internet über Finanzprod­ukte und erledigten Bankgeschä­fte online, für neue Produkte oder eine Beratung gingen sie aber immer noch in die Filiale. (red.)

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