Selbstherrliche Gutsherrenart
„Neuer Staat Katalonien? Themenwechsel, bitte!“, GK von Jose´ Manuel Garc´ıa-Margallo, 19. 10. Im Grunde genommen halte ich es für absurd, im Zeitalter der Globalisierung auf kleinere staatliche Einheiten zu drängen. Aber Herr Garcia-Margallo, seines Zeichens spanischer Außenminister, hat in diesem Kommentar glänzend bewiesen, dass die Katalonen gut beraten sind, möglichst bald aus dieser spanischen Umarmung zu entfliehen. In selbstherrlicher Gutsherrenart hat dieser Angehörige des Mehrheitsvolkes dem Minderheitsvolk beschieden, dass ihm kein Selbstbestimmungsrecht zustünde, da Spanien ohnedies wunderschön sei und von allen geachtet und geschätzt werde. Den „sturen“Katalanen würde es an „demokratischer Moral“(?) mangeln, das sei alles nur „ein Affront gegen die demokratische Ordnung“(?) und gegen das Völkerrecht. Schließlich stehe die „Souveränität ausschließlich dem spanischen (sic!) Volke“zu. Und im Übrigen: „Themenwechsel, bitte!“
Wer mit solcher Arroganz mit der Minderheit umspringt und das Wort Demokratie geradezu in sein Gegenteil verkehrt, darf sich nicht wundern, wenn sich die Katalanen in dieser Zwangsbeglückung („kein Katalane wird seiner Angehörigkeit zum ganzen spanischen Staats- gebiet entbunden werden“: Staatsgebiet, wohlgemerkt, nicht Nation oder gar spanisches Staatsvolk!) weder wohl noch frei fühlen. Olaf Arne Jürgenssen, 5342 Abersee