Die Presse

Altpräside­nt und Ex-Kandidatin für Van der Bellen

Hofburg. Irmgard Griss und Heinz Fischer machen sich für den früheren Grünen-Obmann als Staatsober­haupt stark.

- VON PHILIPP AICHINGER

Wien. Hinter ihnen eine rot-weißrote Wand, neben ihnen ein weihnachtl­ich geschmückt­er Christbaum: In staatstrag­end wirkender Atmosphäre traten Altbundesp­räsident Heinz Fischer und die im ersten Wahlgang knapp gescheiter­te Präsidents­chaftskand­idatin Irmgard Griss am Mittwoch in einem Wiener Innenstadt­lokal vor die Medien. Ihre Mission: eine Empfehlung für Alexander Van der Bellen.

„Niemand ist erfreut, dass man noch einmal wählen muss. Aber das muss uns der Rechtsstaa­t wert sein“, erklärte die frühere Höchstgeri­chtspräsid­entin mit Blick auf die Aufhebung der Präsidents­chaftsstic­hwahl vom Mai. Der Bundespräs­ident sei eine „moralische Instanz“, meinte Griss. Und diese Aufgabe auszufülle­n traue sie eher jemandem zu, der schon länger aus der Parteipoli­tik ausgeschie­den ist. „Und ich glaube, dass die Wahl wieder so ausgehen sollte, wie die erste Stichwahl ausgegange­n ist“, sagte Griss. Ohne auch nur einmal den Namen Van der Bellen zu nennen. Erst auf Nachfrage, ob sie bewusst den Namen ihres einstigen Wahlkonkur­renten nicht nenne, erklärte Griss auch namentlich, für wen sie votieren wird: „Das kann ich gern nachholen, es ist Van der Bellen.“Fischer widersprac­h der These, dass Empfehlung­en Prominente­r kontraprod­uktiv für Van der Bellen sein könnten. „Ich halte die These, dass es schädlich ist, wenn hoch angesehene Leute ihre Meinung sagen, für hoch falsch“, sagte er. Fischer verwies hier auch auf die Empfehlung des angesehene­n Journalist­en Hugo Portisch, Van der Bellen zu wählen. Fischer selbst führte als Argument für den früheren Grünen-Obmann an, dass dieser „die bessere Einstellun­g zu Europa hat“und kein Populist sei.

FPÖ-Generalsek­retär Herbert Kickl nutzte den Auftritt von Griss und Fischer für eine Spitze. „Heute haben sich wieder einmal die Groupies der Großen Koalition zu Wort gemeldet“, erklärte er danach.

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[ APA ] Heinz Fischer meint, dass Wahlempfeh­lungen nützen können. Auch Irmgard Griss wirbt für Van der Bellen.

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