RBS fällt bei Stresstest durch
Banken. Das Institut hat mit Altlasten zu kämpfen.
London. Die Royal Bank of Scotland (RBS) ist beim Stresstest der britischen Zentralbank durchgefallen. Der in der Finanzkrise teilverstaatlichten Bank fehlten rund zwei Mrd. Pfund (2,4 Mrd. Euro), um eine neuerliche Finanzkrise zu überstehen, erklärte die Bank of England (BoE).
Frisches Kapital braucht die RBS aber offenbar nicht. Die Großbank habe mit der Bankenaufsicht bereits Maßnahmen vereinbart, um die Lücke zu schließen – etwa den Verkauf fauler Kredite und Kostensenkungen. Von den sieben Instituten, die sich der Simulation der Notenbanker stellen mussten, offenbarten auch Barclays und Standard Chartered Schwächen. Sie hätten aber bereits die notwendigen Maßnahmen ergriffen, um sich krisenfester aufzustellen. Nur vier Banken überstanden den Test unbeschadet: HBSC, Lloyds, Nationwide und Santander UK.
Die RBS kämpft derzeit an mehreren Fronten: In den USA ringt sie um eine Einigung mit den Behörden wegen des Verkaufs von verbrieften Hypothekenpapieren vor der Finanzkrise. Ein Vergleich könnte sie nach Schätzung von Analysten neun Mrd. Pfund kosten. Doch das sind nicht die einzigen Rechtsstreitigkeiten, mit denen sich die RBS herumschlägt. Sie hat auch Probleme, ihre britische Filialbank-Tochter Williams & Glyn loszuschlagen. „Die Herausforderung sind ihre Altlasten“, sagte Notenbankchef Mark Carney.
Die RBS-Aktie brach in London um vier Prozent ein. Es war der dritte Stresstest der Bank of England seit der Finanzkrise. (ag.)