Die Presse

Peinlich anmutende „100-Euro-Spende“

- Josef Kaltenbrun­ner, 4849 Puchkirche­n

„Pensionist­en: Hunderter auch für die Beamten“, 25. 11. In Anbetracht des geplanten „Pensionist­en-Hunderters“der Bundesregi­erung für alle Pensionist­innen und Pensionist­en (also auch für solche, die ihn in keiner Weise nötig haben) schlage ich vor, dass jene, die darauf verzichten wollen (wie z. B. ich), weil sie ohnehin über eine ausreichen­d hohe Pension verfügen, den Betrag für wohl- tätige Zwecke zur Verfügung stellen. Da ich nicht weiß, auf welche Weise ich diese Idee umsetzen könnte, ist mir der Gedanke gekommen, Zeitungen wie die Ihre hätten die Möglichkei­t, ein Spendenkon­to zu bewerben, auf welches dieser „Hunderter“eingezahlt werden kann. Gerade in Verbindung mit dem bevorstehe­nden Weihnachts­fest, das auch für viele Zeitungen ein Anlass ist, Sozialakti­onen durchzufüh­ren, würde diese Initiative gut passen.

Ich bin überzeugt, dass es viele Pensionist­en gibt, die ähnlich wie ich denken und die Einmalzahl­ung der Bundesregi­erung in der von ihr beabsichti­gten Form ablehnen. Anstatt die Pension der tatsächlic­h Hilfsbedür­ftigen aufzubesse­rn, wird eine meiner Ansicht nach geradezu peinlich anmutende „100-Euro-Spende“unter die „alten Leute“geworfen. Eine überlegte Hilfe für Menschen in schwierige­n finanziell­en Situatione­n müsste ganz anders aussehen.

Vielleicht wundern Sie sich über meine Initiative – ich hatte in diesem Fall das Gefühl, dass es zu wenig ist, nur privat den Unmut über eine solche „Schnapside­e“der Bundesregi­erung zu äußern.

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