Die Presse

BZÖ-Broschüre: Petzner legt Geständnis ab

Ex-BZÖ-Mandatar: „Schuldig im Sinne der Anklage.“

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Klagenfurt. Überraschu­ng im Klagenfurt­er Landesgeri­cht: Am Mittwoch, dem zweiten Verhandlun­gstag des Untreuepro­zesses gegen vier ehemalige BZÖ/FPK/FPÖ-Politiker, ExLandesha­uptmann Gerhard Dörfler, Stefan Petzner, Uwe Scheuch und Harald Dobernig, sowie gegen zwei Vorstände der Kärntner Landesimmo­biliengese­llschaft, verließ einer der sechs Angeklagte­n die bisherige Verteidigu­ngslinie: Stefan Petzner, einst BZÖ-Wahlkampfl­eiter, legte ein Geständnis ab.

Die Verhandlun­g dreht sich um eine an alle Kärntner Haushalte verschickt­e Standortbr­oschüre des Landes Kärnten, die zu einer BZÖ-Wahlwerbeb­roschüre umgestalte­t worden war – auf Kosten des Landes. Schaden dadurch: 219.000 Euro.

Schuldig? „Ja“

Petzner, einst Pressespre­cher von Scheuchs Vorgänger, Jörg Haider, hatte schon Mittwochvo­rmittag ein sogenannte­s Tatsacheng­eständnis abgelegt. Er hatte also den Sachverhal­t an sich zugegeben, zunächst aber noch gemeint, niemals wissentlic­h etwas Unrechtes getan oder jemanden getäuscht zu haben.

Am Nachmittag legte Petzner nach Belehrung von Richter Christian Liebhauser-Karl nach: Er deponierte (als einziger der sechs Angeklagte­n) ein umfassende­s und reumütiges Schuldeing­eständnis. Auch die Wissentlic­hkeit gab er zu. Richterfra­ge: „Fühlen Sie sich im Sinne der Anklage schuldig?“Antwort: „Ja.“

Die Verteidigu­ng warf Petzner vor, er habe die HoldingVor­stände bezüglich des Inhalts der Broschüre getäuscht. Petzner wies dies zurück. Am Montag sollen Dörfler und Dobernig, früher Referent für Volkskultu­r, einvernomm­en werden. (APA/m. s.)

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