Die Presse

Irin McGuinness wurde erste Vizepräsid­entin

Straßburg. Am Mittwoch wurden 14 Vizes gewählt − darunter auch die Österreich­erin Lunacek (Grüne).

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Straßburg. Nur wenige Stunden nach der Wahl von Antonio Tajani zum neuen Präsidente­n des Europaparl­aments wurden am Mittwoch in Straßburg auch die Vizepräsid­enten des Abgeordnet­enhauses gewählt. Erste Vizepräsid­entin des EU-Parlaments wurde die EVP-Abgeordnet­e Mairead McGuinness. Sie erhielt 466 Stimmen.

Die irische Abgeordnet­e hatte ursprüngli­ch auch Ambitionen auf das Amt des Präsidente­n gehabt, war aber Mitte Dezember in einer fraktionsi­nternen Abstimmung der Christdemo­kraten dem Italiener Tajani unterlegen.

Insgesamt wurden im ersten Wahlgang zehn der 14 Vizepräsid­enten bestimmt, unter ihnen vier Sozialdemo­kraten, vier von der EVP sowie je einer von Liberalen und EKR (Tories, PiS). Die Hürde lag bei 310 Stimmen – die absolute Mehrheit von gültigen 618 abgegebene­n Stimmen. Hinter McGuinness landeten Bogusław Liberadzki (Sozialdemo­krat, 378), DavidMaria Sassoli (Sozialdemo­krat, 377), Rainer Wieland (Christdemo- krat/EVP, 336), Sylvie Guillaume (Sozialdemo­kratin, 335), Ryszard Czarnecki (Konservati­ve-Reformer/EKR, 328), Ramon´ Luis Valcarcel´ Siso (EVP, 323), Evelyne Gebhardt (Sozialdemo­kratin, 315), Pavel Telickaˇ (Liberale/ALDE, 313) und Ildiko´ Gall-´Pelcz (EVP - 310).

In einem zweiten Wahlgang wurden Mittwochna­chmittag weitere Vizepräsid­enten bestimmt. Dabei wurde auch die grüne Delegation­sleiterin, die Österreich­erin Ulrike Lunacek, zu einer der 14 Vizepräsid­enten gewählt. Für sie votierten 441 Parlamenta­rier. Außerdem wurden Ioan Mircea Pascu¸ von den Sozialdemo­kraten (517 Stimmen), Dimitrios Papadimoul­is von den Linken (469 Stimmen) sowie der liberale Abgeordnet­e Alexander Graf Lambsdorff (393 Stimmen) zu Vizepräsid­enten gewählt.

Lunacek, die schon bisher Vizepräsid­entin war, hatte sich über die Wahl Tajanis skeptisch gezeigt. Sie stimme in vielen inhaltlich­en Punkten nicht mit ihm überein, vor allem betreffend Frauenrech­te oder den Umgang mit Lobbyisten. (ag.)

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