Kritik an langer Verweildauer in Wiener Spitälern
Prüfbericht kritisiert Wiener Krankenanstaltenverbund.
Wien. In den Gemeindespitälern werden Betroffene oft nach Hause geschickt, weil der Operationstermin nicht hält. Parallel dazu liegen Patienten nach Operationen deutlich länger in den Gemeindespitälern als in Krankenhäusern anderer Träger. Das hat der Wiener Stadtrechnungshof in einem Prüfbericht am Mittwoch aufgedeckt.
Speziell im Donauspital sowie in Gersthof und im Otto-WagnerSpital (OWS) lagen die entsprechenden Zeiten deutlich über Vergleichswerten der Mitbewerber. Zwar ist die Anzahl der Spitalstage, etwa nach Hüftgelenk-Operationen, zuletzt gesunken – von durchschnittlich 17,2 auf 15,4 Tage. Sie liegt aber noch immer über den zehn Tagen der anderen Spitäler.
Brisant ist zudem: Andere Träger hatten im untersuchten Zeitraum „einen Leistungszuwachs zu bewältigen“, also mehr Arbeit bekommen – während die Auslastung in den genannten städtischen Anstalten sogar gesunken ist. Am höchsten war die Verweildauer im OWS. Dort konnte 2015, laut StRH, die Operationsplanung nicht eingehalten werden – was im OWS so argumentiert wurde: Wegen Vakanzen, Langzeitkrankenständen und der Umsetzung arbeitsrechtlicher Richtlinien hätte es Verzögerungen gegeben.
Patienten vor der OP entlassen
Dazu kommt: 2015 wurden im OWS teilweise Patienten aufgenommen, die direkt vor der Operation wieder entlassen wurden – mit einem neuen Termin für den Eingriff. Ein Vorgehen, das laut Prüfern „in besonderem Maße“Anlass für Kritik gegeben hat. Diese empfehlen dem KAV, die Spitalsaufenthaltsdauer deutlich zu reduzieren. Etwa, indem medizinische Kriterien festgelegt werden, um (unter Berücksichtigung des Patientenwohls) eine Reduktion der postoperativen Spitalstage zu erreichen. Der KAV versprach in Stellungnahme, entsprechende Maßnahmen zu setzen. (red.)