Börsenrallye befeuert US-Banken
Ertrag. Goldman Sachs und Citigroup profitieren von Kursanstiegen nach Trump-Sieg.
New York. Der Endspurt ist beeindruckend: Die US-Großbank Goldman Sachs hat von einem anziehenden Handel nach dem Sieg von Donald Trump bei der US-Präsidentenwahl profitiert. Der Überschuss im Schlussquartal 2016 vervierfachte sich nahezu auf 2,15 Mrd. Dollar, wie die führende Investmentbank der Wall Street am Mittwoch mitteilte. Citigroup konnte dank der Börsenrallye im vierten Quartal den Gewinn um sieben Prozent auf 3,57 Mrd. Dollar steigern. Auch JP Morgan und Bank of America meldeten schon satte Gewinne.
Goldman Sachs übertraf die Analystenerwartungen. Allerdings hatte das Institut wegen hoher Lasten aus Rechtsstreitigkeiten im Gesamtjahr nur schwach abgeschnit- ten. Glänzen konnten die New Yorker vor allem im Handel mit festverzinslichen Wertpapieren: Hier erhöhten sich die Einnahmen um mehr als drei Viertel – deutlich mehr als bei vielen Rivalen, nicht aber so gut wie beim engsten Konkurrenten, Morgan Stanley, bei dem sich diese Einnahmen fast verdreifachten. Im Aktienhandel schwächelte Goldman Sachs zudem. Hier gab es ein Minus von neun Prozent.
Konzernchef Lloyd Blankfein sagte, nach Herausforderungen im ersten Halbjahr sei der Rest des Jahres gut gelaufen. Allein seit der Trump-Wahl haben die Aktien des Instituts um rund 30 Prozent zugelegt. Viele Experten rechnen nun mit Steuersenkungen, mehr staatlichen Ausgaben und einer laxeren Regulierung der Finanzbranche, wovon Banken profitieren dürften. Zudem erwarten Ökonomen schneller steigende Zinsen in den USA, was US-Staatsanleihen und den Dollar für Anleger attraktiver macht.
Citigroup konnte vor allem im Geschäft mit Anleihen, Aktien und Devisen brillieren. Im Handel mit festverzinslichen Wertpapieren kletterten die Einnahmen um 36 Prozent, der Aktienhandel legte um 15 Prozent zu. „Wir haben 2016 einen starken Schlussspurt hingelegt, der uns auch Schwung für das neue Jahr gibt“, erklärte Bankchef Michael Corbat.
Goldman- und Citi-Papiere gaben dennoch am Mittwoch leicht nach, was mit Gewinnmitnahmen erklärt wurde. (Reuters)