Kopftuch in Schulgebäuden verbieten
Zur Debatte über ein Kopftuchverbot Als Direktorin einer sogenannten Brennpunktschule ist es mir wichtig, die Fakten zu benennen:
Ich kämpfe mein Leben lang für die Würde und Gleichberechtigung von Mädchen und Frauen. Ich habe in der Schule die Auseinandersetzungen mit Schülern, die ihre Schwestern/Mitschülerinnen unter Druck setzen, gerade auch beim Thema Kopftuch. Ich kenne die Angst der Väter und ihr Bedürfnis, ihre Töchter zu schützen durch die Kopfbedeckung.
Ich weiß um das Bedürfnis der Mädchen, es ihren Vätern/Müttern und in der Pubertät auch den Burschen recht zu machen. Ich kenne die Verbote von Vätern, die ihren Töchtern nicht erlauben, gemeinsam mit anderen Mädchen zu duschen/schwimmen zu gehen. Ich kenne die Not der Mädchen, die zu mir kommen und mich bitten, das Kopftuch zu verbieten.
Schülerinnen sollte das Kopftuch in Schulgebäuden, zumindest bis zur Religionsmündigkeit beziehungsweise bis zur Volljährigkeit, verboten werden. Eine klare gesetzliche Regelung würde unsere Integrationsarbeit erleichtern. Wir täten uns dann viel leichter, den Burschen beizubringen, dass Mädchen nicht kategorisiert werden dürfen in „Anständige“und in „Huren = Frauen ohne Kopftuch“.
Wir täten uns viel leichter, den Vätern zu vermitteln, dass ihre Töchter bei uns gut aufgehoben sind, wir auf sie aufpassen – und die Mädchen beim Turnen und Schwimmen, bei Schulausflügen etc. nicht in Gefahr sind, die Ehre der Familie zu verletzen. (Archaische Ehrbegriffe seitens der Eltern sind hier zu bearbeiten – das überfordert uns als Schule.)
Ich gebe zu bedenken, dass Lehrerinnen mit Kopftuch derzeit ein falsches Signal sind, da diese ja auch als Vorbilder für die Schülerinnen und Schüler stehen. Ausdrücklich unterstreiche ich